Absolut durchgeknallt

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fritzi27 Avatar

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Den vorliegenden Roman einem Genre zuzuordnen fällt mir außerordentlich schwer. Es ist weder Liebesgeschichte, noch Krimi und auch kein Thriller. Es ist von allem etwas, aber der ganz große Wurf war es für mich nicht.
Die Geschichte handelt von Sam Kronberg, einem erfolglosen Schriftsteller, der alte Filme und gute Literatur und seine Frau Lala liebt und sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält. Davon hat Lala irgendwann genug und setzt Sam die Pistole auf die Brust: sie zieht aus, verordnet ihrer Beziehung eine Paartherapie und verlangt, dass Sam sich endlich einen dauerhaften Job sucht. So im Zugzwang nimmt Sam einen Job bei einem Privatdetektiv an. Dieser, Solar Lonsky, überdurchschnittlich intelligent und genau so fett, beauftragt ihn mit der Beschattung einer Frau. Blutiger Laie, der er ist, macht Sam einen Fehler nach dem anderen und beginnt gar eine Beziehung mit der zu beschattenden Dame, die nach dem nächtlichen Tête-à-Tête vor seinen Augen aus dem Fenster springt und Selbstmord begeht.
Bis hierher fand ich die Geschichte noch schlüssig, aber nun wird es wirklich chaotisch. Der Fall, an dem Sam nun dran ist, bekommt eine völlig neue Dimension und er ist auf einer nicht enden wollenden Jagd durch L. A., bei der er die merkwürdigsten Menschen kennenlernt, die man sich vorstellen kann. Immer mehr Personen sind verwickelt in eine alte Geschichte, die mit einem Filmemacher und seinen obskuren Produkten zu tun hat.
Bis zum Ende wird die Sache für mich nicht glaubhafter, und dass schließlich auch noch Sams Frau in den Fall verwickelt ist, macht die Sache nicht besser.
Der Schreibstil ist gut, manchmal ein wenig handfest, was aber wohl zur Handlung so passen soll.
Der Roman hat für mich viele Längen, durch die ich mich sehr durchkämpfen musste – zum einen Film- und Buchschilderungen, die in großer Fülle vorkamen, zum anderen auch Lebensbeschreibungen handelnder Personen. Er ist zum Teil komisch, was an Sams unfreiwilliger Detektivrolle liegen mag, aber so eine richtig ernstgemeinte Leseempfehlung mag ich nicht aussprechen.