Toller Sprachstil, aber unerwartete Wendung

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franni Avatar

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Das Cover und der Klappentext des neuen Romans von Simone Buchholz haben mich sofort angesprochen, sodass ich mich sehr auf mein erstes Buch der Autorin gefreut habe. Nach diesem ersten Eindruck erwartete ich, dass die Storyline der verschiedenen Protagonisten, welche allesamt nach einem vereitelten Flugzeugabsturz sicher auf einer Urlaubsinsel im Mittelmeer angekommen sind, einzeln verfolgt und ausgebaut wird.
Da die Autorin auch bekannt für ihre Kriminalromane ist, vermutete ich zudem spannende oder gar mysteriöse Wendungen.

Das erste Drittel des Romans hielt dann auch was der Klappentext versprach. Danach wurde der Inhalt zunehmend abstruser und der Leser sollte sich eher auf fiktive Elemente einstellen - mehr möchte ich an dieser Stelle aber noch nicht verraten.
Für mich war ab diesem Zeitpunkt leider etwas die Luft raus, da ich persönlich kein großer Fan fiktiver Literatur bin. Zudem fand ich es schade, dass die im ersten Teil des Buches feinfühlig begonnenen Personenbeschreibungen nicht weiter ausgeführt wurden - hier wurde meiner Meinung nach etwas Potential verschenkt.

Unbedingt erwähnt werden sollte aber auf jeden Fall noch der wirklich tolle Schreibstil des Romans. Viele klug durchdachte Formulierungen und auch der gesamte Lesefluss haben mir sehr gut gefallen.

In Summe würde ich das Buch Lesenden empfehlen, die nichts gegen auch etwas unrealistischere oder fiktive Elemente haben oder gerne in Fantasiewelten abdriften. Da das Buch nicht sehr umfangreich ist, sei es aber auch jedem empfohlen, der gerne mal etwas andere Lesekost versuchen möchte und bereit ist, sich überraschen zu lassen.