Verrückt, witzig, tiefsinnig - Simone Buchholz beschreitet ganz neue Wege. Toll!

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tsubame Avatar

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Acht Passagiere sind die Hauptpersonen von Simone Buchholzs neuem Roman. Sie alle sind auf dem Weg in den Urlaub, als ihr Flieger plötzlich in schwere Turbulenzen gerät und nach Athen zurückkehren muss. Nach einem zweiten Anlauf landen schließlich alle auf einer Insel im Mittelmeer, d.h. eigentlich sind es nur jene acht Personen, die sich nach der Landung auch wieder über den Weg laufen. Da sind Claudius und Elisabeth, Benedikt und Annike, Sara, Marc und ihr todkranker Sohn Vincent und last but not least Heidi, die gerade eins ihrer Start-ups verkauft hat.

Dass die Figuren an die Götter des Olymp angelehnt sein sollen, habe ich erst einem Interview mit der Autorin entnommen, weiß aber leider zu wenig über die griechische Mythologie als dass ich alle Personen eindeutig einer Gottheit hätte zuordnen können.

Das hat meinen Spaß an der Geschichte allerdings nicht getrübt und ich war fasziniert davon, wie Simone Buchholz die Konstellation ihrer Figuren neu mischt, die Geschichte entwickelt und auf ein Finale zusteuert, das mich restlos begeistern konnte.

Neben dem Erzählstrang um die 8 Urlauber(innen) gibt es noch einen weiteren, der sich um einen Mann dreht, der irgendetwas vermasselt hat und eine Controllerin, die das jetzt wieder hinbiegen muss. Erst zum Ende hin klärt sich auf, um wen und was es dabei geht.

All das ist so verrückt gemacht und so unterhaltsam erzählt, dass ich richtig traurig war, als der "Urlaub" schließlich vorbei war.

Wer Experimenten gegenüber offen ist und mal etwas ganz anderes lesen möchte, dem empfehle ich diese 219seitige Auszeit im Mittelmeer.