Was liegt im Verborgenen?
Simone Buchholz steht für mich immer für Geradlinigkeit als Autorin. Daher war ich über ihr neues Buch sehr überrascht. Realität und Nichtrealität vermischen sich tatsächlich sehr, sodass man als Leser permanent im Unklaren ist, was sich tatsächlich zuträgt. Durch das sonnenglebe Cover mit dem azurblauen Himmel wird man auf eine heitere Urlaubsstimmung eingeschworen, die sich dann so nicht findet. Die acht Charaktere, angedeutet durch die Kabinenfester, bleiben sehr blass und ausdruckslos. Man liest manche Stellen zweimal, weil man nach Stellen sucht, die einen verraten, was jetzt echt ist. Noch unklarer wird die Angelegenheit, als eine zweite Erzählebene eingezogen wird, die im fernen Los Angeles spielt. Ich habe den Roman gerne gelesen und über einzelne Szenen geschmunzelt, wage aber nicht zu sagen, ob ich über die poetische Seite hinweg die Aussage des Romans verstanden habe.