Ergreifende Familientragödie

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lexoxnie Avatar

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Dieses Buch erzählt auf eindringliche und ergreifende Weise einen Teil der Geschichte Malaysias. Es gibt zwei zeitliche Handlungsstränge und vier Perspektiven von verschiedenen Personen, sodass man ein umfangreiches Gesamtbild bekommt. Man erfährt viel über das Leben unter britischer und japanischer Besatzung und wird mit vielen Tragödien und Verlusten konfrontiert, die die Familie Alcantara sowie das ganze Land ertragen müssen. Dementsprechend ist es auch kein Wohlfühl-Buch, aber auf jeden Fall ein sehr wichtiges, aus dem man viel lernen kann. Rassismus, Machtmissbrauch, Kolonialisierung und die Schrecken des Krieges werden deutlich, vor allem aber auch die Zerrissenheit der Charaktere, die in ihren Handlungen immer wieder zwischen ihrem eigenen Wohl, dem der Familie und des Landes schwanken. Besonders berührt haben mich inmitten dieser schweren Zeiten auch die Freundschaften, die sowohl zwischen den Kindern als auch zwischen den erwachsenen Frauen entstanden sind. Generell finde ich, dass man sehr authentische weibliche Perspektiven aufgezeigt bekommt, mit denen man sehr mitfühlen kann. An manchen Stellen hätte ich es auch toll gefunden neben Abel auch andere männliche Sichtweisen und Motivationen deren Handlungen aufgezeigt zu bekommen. Besonders bei Gordon, dem einzigen Familienmitglied, dessen Perspektive man nicht direkt lesen kann, hätte es mich interessiert, ob noch etwas mehr "Tiefe" hinter seiner Figur steckt, als man (vor allem bei seiner Charakterisierung durch Cecily) erfährt.