Emotional und aktuell

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Die in dieser Sammlung erhaltenen Erzählungen von Diane Oliver, die schon 1966 im viel zu frühen Alter von nur 22 Jahren bei einem Unfall gestorben ist, rücken Schwarzes Leben inmitten der weißen Mehrheitsgesellschaft während der aufrührerischen Umbruchszeit der US-Amerikanischen Bürgerrechtsbewegung in den Fokus. Das Besondere hierbei ist, dass die Autorin stets das Persönliche mit dem Politischen verbindet. „Nachbarn“ zeichnet nicht nur ein gesellschaftliches Ganzes, sondern setzt immer die Gefühle des Individuums in den Mittelpunkt, lässt die Auswirkungen dieses Gesamtbildes auf die Einzelnen, und die persönlichen Erfahrungen und Wahrnehmungen stets mit oben stehen, was Diane Olivers Schreiben so wichtig macht, weil ihre Geschichten zugleich ein anschaulicher Spiegel der Zustände jener Zeit und eines Landes sind, welches den so tief in seiner Geschichte verwurzelten Rassismus noch lange nicht überwunden hat. Bis heute nicht, traurigerweise liest sich der Inhalt dieser Erzählungen auch fast sechzig Jahre nach ihrem Entstehen noch immer aktuell, und zwar, gerade in heutiger Zeit, universell, nicht rein auf das Heimatland der Autorin bezogen.