Rassismus in den 60er Jahren

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Von Diane Oliver wurden hier 14 Kurzgeschichten in ihrem Buch "Nachbarn" veröffentlicht, die alle ein gemeinsames Thema haben: das Leben von Colored People in den USA in den 60er Jahren, also mitten in den Bürgerrechtsbewegungen. Die meisten Stories handeln hauptsächlich von Frauen und überwiegend von Müttern. Auffallend ist hier, dass sie oft keinen wirklichen Anfang und Ende aufweisen, sondern eine Situation mitten aus dem Leben beschreiben. Vielfach sind es arme Menschen, die mühsam ihre Kinder beschützen und großziehen wollen. Sei es wie in der Kurzgeschichte "Nachbarn", die von einer schrecklichen Nacht vor dem Gang eines schwarzen Jungen in eine weiße Schule handelt, oder wie in "Gesundheitsdienst", wo eine Mutter verzweifelt versucht, ihr Baby untersuchen zu lassen. Aus jeder Geschichte sprechen Vorurteile und das Bemühen, als Mensch ohne weiße Hautfarbe anerkannt zu werden. Auch die Beispiele von gutsituierten Farbigen zeigen, wie mühevoll und zehrend das Leben inmitten der herrschenden weißen Bevölkerung gewesen ist. Alle Geschichten sind geprägt von Rassismus und Diskriminierung - manchmal latent, manchmal offen ausgelebt.
Erstaunlich ist, wieviel die erst 22jährige Autorin mit ihren Kurzgeschichten auszudrücken vermag. Auch die Autorin Tayari Jones ehrt Diane Oliver in ihrem Nachwort für ihre intensive Erzählweise und ihre Ausdrucksstärke.
Ein sehr empfehlenswertes Buch mit Kurzgeschichten, die zum Nachdenken anregt und hoffen lässt, dass Diskriminierung und Rassismus bewusst gemacht und bekämpft werden.