Südstaaten in den 60igern

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Diane Oliver ist schon 1966 verstorben, da war sie gerade 22 Jahre alt. Das Buch enthält eine lesenswerte Vielzahl an Kurzgeschichten, die in den amerikanischen Südstaaten in den 60iger Jahren spielen. Die Geschichten sind vielfältig, mal steht ein Kind im Mittelpunkt des Geschehens, mal eine alleinerziehende Frau. Allen Geschichten ist aber ein Thema zueigen, es handelt sich um Beziehungen zwischen schwarzen und weißen Menschen. Die Autorin trifft jeweils die damals herrschenden sozialen Missstände sehr genau, da bereitet eine schwarze Haushaltshilfe das Frühstück für eine Familie vor, während ihr eigenes jüngstes Kind auf der Terrasse einer Nachbarin darauf wartet, aufgenommenen und umsorgt zu werden. Manche Geschichten sind einfach hart zu lesen, da braucht es Abstand, um die nächste zuzulassen, andere scheinen wiederum abrupt zu enden und hätten für mich einer Überarbeitung bedurft. Insgesamt finde ich die Kurzgeschichten sehr bewegend, sie zeigen , wie starr und unüberbrückbar die Grenzen in den Köpfen verliefen. Es ist wirklich sehr tragisch, dass die Autorin so jung verstorben ist. Ich hätte gern ein Interview mit ihr zur heutigen Situation farbiger Menschen gelesen.