Ganz okay, aber sehr verwirrend

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lorireads Avatar

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Inhalt:

"Ich werde Ihnen erzählen, was passiert ist, denn bei der Gelegenheit kann ich Ihnen meinen Bruder vorstellen. Er heißt Simon. Ich glaube, Sie werden ihn mögen. Wirklich. Doch in ein paar Seiten wird er tot sein. Danach war er nie mehr derselbe." Matthew Homes ist ein begnadeter Erzähler, und Patient der Psychiatrischen Klinik in Bristol. Um dort dem trostlosen Alltag zu entfliehen, schreibt er seine Geschichte auf und die seines Bruders Simon, der im Alter von elf Jahren während des Campingurlaubs in Cornwall starb. Selbst nach zehn Jahren gibt sich Matthew immer noch die Schuld am Unfalltod seines Bruders. Doch eigentlich ist Simon für ihn gar nicht tot und Matthew auch kein gewöhnlicher 19-Jähriger. Matthew leidet an Schizophrenie.

Meine Meinung:

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil ich den Titel total genial und gelungen fand, die Idee die dahinter steckt hat mir gut gefallen und auch das Cover war sehr schön und ansprechend. Mein erster Eindruck war also vollkommen gut.

Und ich will jetzt auch nicht behaupten, dass er sich danach von Grund auf verändert hat, aber ich muss leider sagen, dass es mir wesentlich schwerer gefallen ist, das Buch zu lesen, als erwartet. Ich will erst ein mal ein riesengroßes Lob und eine große Portion Respekt für den Autor aussprechen, der es geschafft hat, sich in die Denkmuster eines Schizophrenen hineinzuversetzen, oder dessen Gedanken zumindest so darzustellen, wie man sich so einen Menschen vorstellt, mit wirren Gedankengängen, Zeit- und Themensprüngen usw. Und ich kann nicht genau sagen, was ich mir von dem Buch erwartet hatte, aber so gut ich den Schreibstil und das Thema auf der einen Seite finde, desto schwieriger und chaotischer war es auf der anderen. Ich hab sehr lange gebraucht, um mich in das Buch hineinzuversetzen, Matthew konnte ich immer nur zeitweise verstehen, weil er sich so sehr von den Charakteren abgehoben hat, die man normalerweise in Büchern vor sich hat, die rational denken und handeln.

Zu Matt selbst kann ich leider auch nicht viel sagen, weil ich auch jetzt, nachdem ich die Geschichte gelesen habe, so manchen noch nicht ganz verstehe, das Buch war großteils ziemlich verwirrend und es ging mir einfach alles zu schnell. Ich glaube, um die Handlung wirklich verstehen zu können, müsste ich es noch mindestens zweimal lesen. Allerdings gab es natürlich auch längere Stellen, an denen ich alles sehr gut verstanden hab und dann hat mir der Schreibstil auch immer sehr gut gefallen.

Vielleicht denke ich einfach zu schnell für die Geschichte. Ich gebe dem Buch trotzdem eine Leseempfehlung und würde jedem, der glaubt, mit so einer verwirrenden Geschichte halbwegs klarzukommen, empfehlen, das Buch zu lesen oder es zumindest zu versuchen. Denn man könnte so viel Schlechtes sagen, wie man will, um eine Tatsache kommt man aber nicht herum. Es handelt sich hier sehr wohl um eine spannende und ansprechende Geschichte, die vor allem wahnsinnig komplex ist und deren Charaktere bis ins kleinste Detail ausgefeilt sind, auch wenn man sie manchmal trotzdem nicht versteht. Das hat ja alles seine Absicht.