Im Norden Deutschlands an der Ostsee-Küste finden sich nicht nur Sandstrand, Meer, Möwen und Strandkörbe - es kündigt sich zu Anfang des Buches auch ein fürchterliches Unwetter an. Der Wetterdienst warnt seit Tagen und die Einwohner der Region haben sich großteils bereits auf den Weg nach außerhalb der Gefahrenzone begeben. Nur Elisa und ihre Nachbarn scheinen dem Unwetter vor Ort zu trotzen - aus zunächst unbekannten Gründen. Elisa ist seit dem Tod ihrer Schwester psychisch angeschlagen, doch was für ein Geheimnis hält ihre Nachbarn vor Ort? Bereits die ersten Seiten des Romans kommen unheimlich spannend, man kann sich Wetter und Situation sehr gut bildlich vorstellen. Es entwickeln sich drei Handlungsstränge in der Gegenwart und daneben informieren Tagebucheinträge zu Ereignissen aus Vergangenheit. Dabei sind einige Dinge zunächst unklar, werden aber im Laufe der Zeit allesamt logisch und spannend aufgelöst - und das teilweise sehr überraschend. Der Thriller liest sich schön flüssig ohne Längen und die Charaktere sind sehr gut und geheimnisvoll beschrieben. Das Unwetter als Ursache vieler Handlungen passt in die Zeit, ohne konstruiert zu wirken. Dass die letzten vier Zeilen des Buches auf eine eventuelle Fortsetzung hinweisen, nehme ich gerne zur Kenntnis und würde mich darüber freuen. Ich habe das Buch wirklich sehr gerne gelesen.