Klaustrophobischer Thriller, aber recht routiniert

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jethro Avatar

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Das Cover dieses Thriller ist auf jeden Fall schon mal ein absoluter Eyecatcher. In grellen Neonfarben türmt sich eine gewaltige Sturmflut auf, vor der eine einzelne Person wegzulaufen versucht.

An der Ostseeküste droht eine Sturmflut, die Deiche werden brechen. Elisa, deren Schwester vor einem Jahr bei einem Bootsausflug ertrunken ist, stößt im Haus nebenan überraschend auf die Nachbarn. Wieso sind sie noch da? Das Paar scheint – genau wie Elisa selbst – etwas zu verbergen. Der Pegel steigt schnell an und aus der nahegelegenen JVA sind Häftlinge geflohen, von denen einer zu Elisa will.

Der Thriller lässt sich gut lesen und entwickelt eine ähnliche Sogwirkung wie die Wassermassen. Die schnelle Handlung lässt einen zuweilen über einige Stellen, die nicht ganz logisch sind, hinweglesen, denn die klaustrophobische Stimmung hält das Spannungsniveau konstant hoch.
Stina Westerkamp bedient sich vieler klassischer Thrillerelemente, von daher ist die Handlung nicht neu, einiges ist auch recht vorhersehbar. Auch sind die Charaktere nicht sehr tief ausgearbeitet, nur eine Person konnte mich emotional packen. Dennoch kann das Ende überzeugen, mit Ausnahme des letzten Abschnitts, den ich nicht gebraucht hätte (oder will die Autorin damit eine Fortsetzung andeuten?).

Insgesamt ein guter Thriller für Zwischendurch, der gut unterhält.