Packend
‚Nachtflut‘ von Stina Westerkamp wird als Thriller bezeichnet – verdient. Analog zum Steigen der verheerenden Flut an der Ostseeküste, die auch den kleinen Ort Bad Seeberg überschwemmt, werden wir in einen Strudel von Ereignissen, Ahnungen, Gedanken und Erinnerungen mitgenommen.
Die zentrale Person des Kriminalromans ist Elisa. Die Eltern von ihr und der Schwester Lizzy sind kurz nacheinander verstorben, das Vermögen ging an die Töchter. Doch dann kommt es zu einem im Prolog geschilderten tragischen Ertrinkungstod von Lizzy, für den deren damaliger Ehepartner Paul, mit dem Elisa eine Affäre hatte, vor Gericht als schuldig verurteilt wurde. Ihr eigener Mann Max hatte Elisa retten können. Elisa ist nun verfolgt von Schuldgefühlen, tablettensüchtig, einsam, leidet unter einer Angststörung und Panikattacken. Paul ist im Gefängnis, Max lebt nach der Trennung an einem anderen Ort in der Nähe.
Doch die Flut steigt und das Gefängnis wird überschwemmt, sodass den Straftätern und auch Paul der Ausbruch gelingt.
Spannung erzielt der Roman dadurch, dass die Leser/innen das Geschehen aus wechselnden Perspektiven verfolgen, bei Elisa läuft alles zusammen. Trotz aller durch Sturm und Fluten aufgetürmten Hindernisse nähern sich Paul und Max von jeweils anderen Seiten dem Haus von Elisas Nachbarn, in das sie sich gerettet hat. Beide Männer wollen zu ihr. Max, den THW-Mitarbeiter, den starken Retter, sehnt sie herbei, während sie Paul fürchtet.
Hinzu kommt eine weitere Erzählstimme, bestehend aus Tagebucheinträgen der Mutter. Diese spricht von ihrer belastenden Ehe und wirft ein neues Licht auf einen der Männer. Wer gemeint ist, bleibt vorerst im Dunkeln, denn naturgemäß muss ein Tagebuch nichts erklären, da es keine Leser anspricht, sondern dem Festhalten eigener Gedanken dient.
Die Kapitel fokussieren jeweils auf eine Person und enden mit einem Cliffhanger. Durch die Unterbrechung des jeweiligen Erzählflusses wird die Spannung erhöht und die Gleichzeitigkeit der Ereignisse betont. Und man ahnt, dass die Perspektiven jeweils nur einen Teil der Wahrheit enthüllen, dass etwas Verborgenes hinter allem steht, das nur sehr langsam zutage tritt. Elisas Ungewissheit und ihre Angst übertragen sich auf die Leser/innen. Und die Spannung hält über das Ende des Thrillers hinaus an.
Ein sehr gut lesbarer Roman, den man ungern aus der Hand legt. Die Sprache ist klar, die Charaktere wirken überwiegend glaubwürdig.
Die zentrale Person des Kriminalromans ist Elisa. Die Eltern von ihr und der Schwester Lizzy sind kurz nacheinander verstorben, das Vermögen ging an die Töchter. Doch dann kommt es zu einem im Prolog geschilderten tragischen Ertrinkungstod von Lizzy, für den deren damaliger Ehepartner Paul, mit dem Elisa eine Affäre hatte, vor Gericht als schuldig verurteilt wurde. Ihr eigener Mann Max hatte Elisa retten können. Elisa ist nun verfolgt von Schuldgefühlen, tablettensüchtig, einsam, leidet unter einer Angststörung und Panikattacken. Paul ist im Gefängnis, Max lebt nach der Trennung an einem anderen Ort in der Nähe.
Doch die Flut steigt und das Gefängnis wird überschwemmt, sodass den Straftätern und auch Paul der Ausbruch gelingt.
Spannung erzielt der Roman dadurch, dass die Leser/innen das Geschehen aus wechselnden Perspektiven verfolgen, bei Elisa läuft alles zusammen. Trotz aller durch Sturm und Fluten aufgetürmten Hindernisse nähern sich Paul und Max von jeweils anderen Seiten dem Haus von Elisas Nachbarn, in das sie sich gerettet hat. Beide Männer wollen zu ihr. Max, den THW-Mitarbeiter, den starken Retter, sehnt sie herbei, während sie Paul fürchtet.
Hinzu kommt eine weitere Erzählstimme, bestehend aus Tagebucheinträgen der Mutter. Diese spricht von ihrer belastenden Ehe und wirft ein neues Licht auf einen der Männer. Wer gemeint ist, bleibt vorerst im Dunkeln, denn naturgemäß muss ein Tagebuch nichts erklären, da es keine Leser anspricht, sondern dem Festhalten eigener Gedanken dient.
Die Kapitel fokussieren jeweils auf eine Person und enden mit einem Cliffhanger. Durch die Unterbrechung des jeweiligen Erzählflusses wird die Spannung erhöht und die Gleichzeitigkeit der Ereignisse betont. Und man ahnt, dass die Perspektiven jeweils nur einen Teil der Wahrheit enthüllen, dass etwas Verborgenes hinter allem steht, das nur sehr langsam zutage tritt. Elisas Ungewissheit und ihre Angst übertragen sich auf die Leser/innen. Und die Spannung hält über das Ende des Thrillers hinaus an.
Ein sehr gut lesbarer Roman, den man ungern aus der Hand legt. Die Sprache ist klar, die Charaktere wirken überwiegend glaubwürdig.