Verwirrender Anfang, zunehmende Spannung

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allegra Avatar

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Im Thriller „Nachtjagd“ von Jan-Erik Fjell ermitteln Kriminalkommissar Anton Brekke und sein Kollege Magnus Torp von der Polizei Oslo in einem Fall, bei dem es sich um Morde an jungen Frauen handelt. Die Morde tragen die Handschrift eines Serienmörders, Stig Hellum, der vor zwei Jahren aus dem Gefängnis entkommen kommen ist. In zwei weiteren Handlungssträngen sind wir im Jahr 2006 im Todestrakt des Gefängnisses Huntsville Texas und 1994 bei Nathan auf einer Hurtigruten Fahrt.
Ich fand es anfangs recht schwierig, diese drei Handlungsstränge auseinander zu halten und einzuordnen. Erst in der zweiten Hälfte nahm der Thriller für mich Fahrt auf und erst ganz zum Schluss werden die Fäden zusammen geführt. Mit den Protagonisten Anton und Magnus kam ich sehr gut zurecht. Sie sind glaubhaft charakterisiert und waren mir auch recht sympathisch. Die restlichen Figuren blieben auf Distanz.
Etwas gestört hat mich, dass Frauen nur als Opfer vorkommen oder in Form von Bedienungen oder Sekretärinnen, die den Männern zuarbeiten und gerne von ihnen vernascht werden. Da „Nachtjagd“ das einzige Buch ist, das ich von diesem Autor gelesen habe, kann ich nicht sagen ob das generell so ist oder ob das in der Hinsicht ein Ausrutscher war.
Ich fand den Thriller in der zweiten Hälfte recht spannend und habe die letzten 150 Seiten praktisch in einem Rutsch gelesen. Das Ende ist stimmig und unerwartet. Die erste Hälfte war aber doch recht zäh, so dass ich diesem Thriller nur 3 Sterne vergebe. Obwohl mir Anton Brekke und Magnus Torp gut gefallen haben, werde ich die Serie dennoch nicht weiter verfolgen.