Zwischen Schatten und Träumen

Düster, atmosphärisch und zugleich poetisch. Die Sprache ist präzise, beinahe kühl, aber voller unterschwelliger Spannung. Jede Szene ist durchdrungen von einem Hauch Geheimnis, während sich die Handlung langsam entfaltet. Besonders faszinierend ist die Mischung aus Realismus und surrealer Traumwelt – es wirkt, als würde die Geschichte ständig zwischen diesen Ebenen balancieren, ohne dass man als Leser je ganz sicher ist, was wirklich ist und was nicht.

Eine tiefgründige, dunkle Erzählung, die sich mit Identität, Kontrolle und vielleicht auch Vergeltung beschäftigt. Isra ist keine gewöhnliche Protagonistin – sie wirkt unnahbar, fast wie ein Schatten, der sich durch die Welt bewegt. Ihre Fähigkeit, Träume zu stehlen und zu manipulieren, eröffnet ein riesiges Potenzial für psychologische und emotionale Abgründe. Ich hoffe auf eine Geschichte, die sich mit den Konsequenzen dieser Macht auseinandersetzt, auf Albträume, die nicht nur für ihre Opfer, sondern auch für Isra selbst gefährlich werden.

Das Cover mit schwarzem Hintergrund, roter Schrift und den Motten, Schmetterlingen und der Frau im Mondring unterstreicht diese düstere, fast magische Atmosphäre. Die Akrobatin, scheinbar schwerelos im Nichts hängend, könnte Isra selbst sein – gefangen zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Traum und Realität, zwischen Kontrolle und völliger Haltlosigkeit.