Berührender Sommerroman

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hoelzchen Avatar

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Lea verbringt seit vielen Jahren ihren Urlaub mal wieder in Südfrankreich. Ihre Mutter hat dort ein Ferienhaus. Lea braucht eine Auszeit und Abstand von ihrem Leben in München. Die Trennung von ihrer Lebenspartnerin Toni und die Arbeitsbelastung in ihrem Café zwingen sie dazu. Doch statt Ruhe und Erholung ist sie mittendrin in einem schrecklichen Ereignis. Dadurch lernt sie den 25jährigen Franzosen Emile kennen. Der Funke zwischen den beiden springt sofort über und eine tiefe Freundschaft entsteht. Auch die unterschiedlichen Lebensentwürfe und ein Altersunterschied von zehn Jahren spielen keine Rolle. Lea hilft und unterstützt Emile in dieser schweren Zeit, sie reden viel miteinander und immer mehr Geheimnisse kommen ans Tageslicht. Diese betreffen nicht nur Emilies Familie, sondern auch die Vergangenheit Leas Mutter und deren französischer Freundin Claire. Leas Urlaub geht viel zu schnell zu Ende und sie mag die Nähe zu Emile nicht mehr zulassen, sie reist ab und stürzt sich in München wieder in die Arbeit. Aber dieser Sommer hat Spuren hinterlassen.
„Nachts erzähle ich dir alles“ von Anika Landsteiner ist ein wunderschön geschriebener Roman mit vielen Facetten, der mich sehr berührt hat. Nach den ersten Seiten erwartete ich eine Art Krimi, dann gab es eine Wendung und gesellschaftspolitische Themen wurden immer wichtiger, am Ende rundeten romantische Passagen dieses wundervolle Buch ab. Anika Landsteiner hat einfach ein gutes Händchen dafür, ihre Leserschaft mitzunehmen. Das Setting in Südfrankreich hat mir sehr gut gefallen und verleiht diesem Roman auch etwas Leichtigkeit, wobei in erster Linie eher ernstere Themen angesprochen werden. Lea und Emile sind mir sehr sympathisch, ich hätte große Lust die beiden kennenzulernen. Der Schreibstil ist flüssig und modern. Lediglich mit den eingeschobenen Passagen von Claire hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten und wusste sie nicht einzuordnen, letztendlich runden sie den Roman jedoch ab. Die Mischung der Themen, die dieses Buch aufgreift ist perfekt und regen zum Nachdenken an. Meine Stimmungen dabei waren wechselhaft, zu Beginn traurig, dann fassungslos und am Ende tief berührt von dieser menschlichen Liebe, die sich hier aufzeigte. Viel zu schnell hatte ich das Buch zu Ende gelesen und ich hätte mir weitere Seiten gewünscht. Der Abschluss gefällt mir sehr gut, lässt dieser doch Raum für eigene Gedanken und Schlüsse.
Ich bin so begeistert von diesem Roman und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.
Für diesen Roman spreche ich eine Leseempfehlung mit fünf Sternen aus.