Der Sommer, der alles und doch nichts änderte

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justm. Avatar

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Mir ist erst am Ende des Buches, als es nach dem "Dank" noch einen Auszug aus einem früheren Buch gab, bewußt geworden, daß ich dieses gelesen habe, und somit "Nachts erzähle ich dir alles" bereits mein zweites Buch von Autorin Anika Landsteiner ist.

Vielleicht sollte es mich daher nicht verwundern, daß, genau wie in "So wie du mich kennst", auch hier wieder Familie ein großes Thema ist. Dabei ist dieses Buch völlig anders.

So anders, daß ich selbst nach dem Beginn von "Nachts erzähle..." überrascht wurde, in welche Richtung es sich entwickelt.
Da wurde ganz unvorhergesehen und plötzlich ein ganz persönliches und gleichzeitig hochpolitisches Thema wichtig.
Und dann gibt es eine Liebesgeschichte, mit der ich genauso wenig gerechnet hatte (dabei war es offensichtlich, daß es so kommen würde), die mir aber einfach nicht gefallen hat. Was absolut selten ist und mich vielleicht deswegen mit dem Rest des Buches ein wenig unversöhnt läßt.

Viel interessanter, als die Geschichte der Hauptfigur Léa fand ich da schon die ihrer Mutter bzw. von deren Freundin Claire. Die konnte mich berühren und mitnehmen.

Letztlich bleibe ich mit meiner eigenen Unschlüssigkeit, was dieses Buch angeht, auch ein wenig fragend zurück, was dessen Einordnung angeht.
Mir fehlte teilweise der Lesefluß und an einigen Stellen hakten Sätze für mich.
Dennoch: Die angesprochenen Themen / Konflikte sind wichtig! Und mich hat das Buch an etlichen Stellen bewegt, so daß ich mehr als ein Mal mein Taschentuch zücken mußte. Daher gibt es von mir 3,5 Sterne!