Ein Sommer in Südfrankreich mit Tiefgang

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stella08 Avatar

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Das Setting kündigt eine leichte, lockere Sommergeschichte an, ist aber viel mehr.

Léa flieht vor ihrem eigenen Leben in München nach Südfrankreich in das Haus ihres Großvaters, in dem sie die Sommer ihrer Kindheit verbracht hat. Dort trifft sie am ersten Abend im Garten auf eine junge Frau, die kurz danach verstirbt und Léa ist die letzte, die sie lebend gesehen hat. Kurz danach taucht der Bruder der jungen Frau vor ihrer Tür auf, in der Hoffnung, den Tod seiner Schwester aufzuklären. Auf der Flucht vor dem Chaos des eigenen Lebens, stürzt Léa so in einen Sommer, den sie so nicht erwartet hat.

Der Roman spricht wichtige gesellschaftliche Fragen und Probleme an, besonders die Rolle der Frau steht im Fokus. Themen wie Verlust, Familie und Freundschaft spielen ebenfalls eine Rolle. Der Roman umfasst viele Themen, die ich nicht erwartet habe, das hat mich positiv überrascht. Trotz dessen wirkt er nicht überladen und mit aktuellen Themen "vollgestofft".

Der Schreibstil ist wunderschön, auch wenn ich es nicht als lockeres, leichtes Sommerbuch bezeichnen würde, da es den angesprochenen Tiefgang beinhaltet. Trotzdem bin ich nur durch die Seiten geflogen, da ich unbedingt wisen wollte, wie es mit Léa und den Personen in ihrem Leben weitergeht. Ich habe beim Lesen die Küste Südfrankreichs spüren können, das Essen riechen können. Alle Charaktere sind authentisch gezeichnet, haben Ecken und Kanten und durchleben eine authentische Entwicklung im Roman.

Ich möchte auf jeden Fall den ersten Roman der Autorin lesen und kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen.