sommerliches Flair und tiefgründige Gespräche

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Im sommerlichen Flair der Côte d'Azur versucht Léa ihr Leben nach einer Trennung neu zu ordnen. Auf Vorschlag ihrer Mutter, reist sie in das Sommerhaus der Familie. An ihrem ersten Abend begegnet sie Alice, einem jungen Mädchen im Teenageralter. Kurz darauf ist Alice tot. Ihr Bruder Émile sucht nach Antworten und taucht plötzlich bei Léa auf. Der Sommer nimmt eine unerwartete Wendung.

In einem sommerlichen Setting wird der Leser mit vielen Themen konfrontiert, die zum Nachdenken anregen. Die Selbstbestimmung der Frau über den eigenen Körper und Schwangerschaftsabbruch sind dabei zwei zentrale Themen. Wie viel freie Entscheidung über den eigenen Körper hat eine Frau bei einer Schwangerschaft? Welche Rolle spielt das direkte Umfeld und die Gesellschaft im Allgemeinen? Das Buch wirft spannende Fragen auf und hat auch mir viele Denkanstöße geliefert. Dabei wechselt das Buch zwischen dem sommerlich leichten Leben in Frankreich und tiefgründigen Gesprächen über Mutterschaft, Freundinnenschaft und Abtreibung.

Ich mochte vor allem die landschaftlichen Beschreibungen im Buch. Diese gaben mir das Gefühl direkt in die Szene eintauchen zu können. Die Protagonistin Léa hat sich für mich innerhalb der Geschichte von einer Suchenden zu einer Findenden entwickelt. Trotz der mitunter sehr ernsten Themen, besticht die Geschichte für mich durch Ruhe. Die nächtlichen Sommergespräche lassen den Leser durch die Geschichte fließen und sind dabei nie aufdringlich. Dabei fand ich es immer wieder schön zu lesen, wie die unterschiedlichen Argumentationen der Charaktere zu bestimmten Themen zusammengebracht wurden. Der Mittelteil des Buches zog sich für mich etwas, daher ziehe ich einen Stern ab.

Das Buchcover passt perfekt zum Sommer an der Côte d'Azur. Wer ein Sommerbuch mit Frankreichsetting und tiefgründigen Gesprächen sucht, wird bei diesem Buch fündig werden.