Viel mehr als leichte Sommerlektüre

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kloetzle Avatar

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Bei diesem Buch könnte man auf den ersten Blick (und den allersten Seiten) eine leichte Sommerlektüre erwarten. Die Kulisse bei Nizza an der Cote d'Azur weckt auf jeden Fall Sommergefühle - immer wieder holten mich die Beschreibungen der Orte, des Essen und der Getränke, der Hitze, der Gerüche, in den Süden. Das war für mich besonders schön, weil ich die Gegend ganz gut kenne. Aber: Dieses Buch war so viel mehr als einfach Urlaubslektüre. Zunächst war ich etwas überrascht, fast schon überrumpelt, als auf einmal andere Themen, wichtige, traurige, bewegende Themen aufkamen - aber der Autorin gelang es gut, diese verschiedenen Aspekte der Geschichte (ebenso wie eine weitere inhaltliche Ebene einzuflechten) miteinander zu versöhnen. Das fand ich schön - dass Sommerglück, Verlieben neben Schmerz und (ohne zu viel zu verraten) gesellschaftlich höchst relevanten Themen nebeneinander exisiteren konnten. Da ging es um Elternschaft und die Entscheidung gegen Elternschaft, um alleinerziehende Mütter, um das Verlieben und Illusionen, um den Wert von Freundschaft (vor allem unter Frauen). Die Villa der Männer wurde im Verlauf des Buches zur Villa der Frauen. Wie man merkt mochte ich das Buch gerne - es ließ sich flüssig lesen und hielt doch zum Nachdenken an. Ich mochte auch die Komplexität von Léa, die viele verschiedene Facetten haben durfte, die sie zu einer authentischen, dreidimensionalen Person machten. Leseempfehlung!