ehrschreckend ehrlich

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bubobubo Avatar

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Mit ihrem Debütroman hat die Autorin Leila Mottley eine erschreckend ehrliche Geschichte erschaffen.
Sie schildert die Situation der 17-jährigen Kiara, die gemeinsam mit ihrem großen Bruder Marcus ihr Leben ohne Eltern bewältigen muss. Ihr Vater ist gestorben, ihre Mutter hat ein Drogenproblem.
Nach einer Mieterhöhung, die nicht mehr zu stemmen ist, gerät Kiara immer mehr in eine Abwärtsspirale. Ihr droht die Zwangsräumung und statt Unterstützung zu bekommen versucht Kiara verzweifelt nach einem Job und gerät in die Prostitution.

Durch den relativ nüchternen Schreibstil wird nichts verschönert und die Geschehnisse wirken sehr real. Die Geschichte kann genauso passieren und genau das ist das, was das Lesen zu einem eher unangenehmen Erlebnis macht. Solche Geschichten müssen erzählt werden, jedoch muss jeder selbst wissen, ob er mit Themen wie Prostitution, Missbrauch, Polizeigewalt und Drogen konfrontiert werden möchte.

Dadurch, dass es einige inhaltliche Wiederholungen gibt und das Ende doch etwas holprig daherkam, konnte mich der Roman nicht vollständig überzeugen.