Keine leichte Lektüre

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Cover und Titel könnten von einem glücklichen jungen Mädchen sprechen, das in ihren Teenagerjahren von Partynacht zu Partynacht huscht.
Doch schon beim Klappentext wird klar, dass hier eine ganz andere Thematik behandelt wird. Und die hat es in sich:

Die 17jährige Protagonistin Kiara und ihr Bruder müssen sich alleine ohne ihre Eltern durchs Leben schlagen. Als Minderjährige ohne Abschluss kann Kiara keinen Fuß in einem regulären Beruf fassen, so dass sie aus der Not heraus in die Prostitution rutscht.
Autorin Leila Mottley gelingt es auf den knapp über 400 Seiten ihres Debutromans die Not so bedrückend darzustellen, dass sich manches nur mit Beklemmung lesen lässt. Teilweise jedoch wirken ihre Formulierungen leider etwas trocken und abgeklärt, was möglicherweise den Leser vor zu vielen Emotionen schützen soll. Immerhin wird hier die Realität ungeschönt thematisiert. Dinge wie Rassismus, Prostitution und auch (sexualisierte) Gewalt finden hier einen Platz.

Insgesamt konnte mich die Autorin von ihrem Roman überzeugen, so dass ich eine Leseempfehlung aussprechen möchte. Jedoch muss man sich im Klaren darüber sein, dass es sich hier nicht um eine leichte, seichte Sommerlektüre handelt und man möglicherweise das Buch hier und da auch mal weglegen und den Inhalt verarbeiten möchte.