'Die 17-jährige Kiara lebt mit ihrem älteren Bruder Marcus in einem heruntergekommenen Apartment in East Oakland. Die beiden Geschwister haben die Highschool abgebrochen und sind ohne ihre Eltern auf sich allein gestellt. Kiara versucht verzweifelt, Arbeit zu finden, um die Miete zu bezahlen. Doch niemand gibt einer Minderjährigen einen Job. So landet sie schließlich in der Prostitution. Ihr einziger Lichtblick ist der 10-jährige Nachbarssohn Trevor."
Dem Debütroman der 20-jährigen @leilamottley -übersetzt von Yasemin Dincer- gelingt es auf kluge Weise seinen Protagnist*innen ein geerdetes Empfinden für Liebe und Freude einzupflanzen, auch wenn sie sich in Situationen versinnbildlichter Hoffnungslosigkeit befinden.
Spritzig spielt die Erzählstimme für das Erzeugen gewisser Gefühlslagen mit unkonventionellen Metaphern, die sich aus der Wahrnehmung alltäglicher Zustände eines Großstadtlebens speisen.
"Ich kann jeden einzelnen Riss in dem Ziegelstein so deutlich spüren wie jeden einzelnen Riss in meinem Schädel." 143
Mit Anmut deckt der Sprachstil der Autorin dem Leser den Tisch mit grellen Farben, die die ganze Tragik der Geschichte in sich tragen.
In zehrender Verzweiflung raufte ich mir fragend die Haare: wo ist jemand, wo ist eine Institution, die dieser jungen Frau Hilfe anbietet? Wer singt ihr ein streichelndes Schfallied?
Mit breiten Sohlen klopfte diese Hilfe nun doch fordernd an Kiaras Tür, danach greifen musste sie selbst - sich aller Garantielosigkeit, aller gesellschaftlichen Ungerechtigkeit bewusst.
Die berührende Kraft der Geschichte symbolisiert sich krönend im Plädoyer für die Stärke einer Mutter: wie gebrochen sie auch sein mag, wie schwer ihre mit Fehlern getränkten Brüste auch wiegen mögen, ihr gelingt es Kiara ein Vermächtnis zu hinterlassen.
"Aber Mama hat mir beigebracht zu schwimmen, und ich kann unter Wasser sehen." 365
Ein Stimmen schenkendes, literarisch intelligentes Debüt!
Dem Debütroman der 20-jährigen @leilamottley -übersetzt von Yasemin Dincer- gelingt es auf kluge Weise seinen Protagnist*innen ein geerdetes Empfinden für Liebe und Freude einzupflanzen, auch wenn sie sich in Situationen versinnbildlichter Hoffnungslosigkeit befinden.
Spritzig spielt die Erzählstimme für das Erzeugen gewisser Gefühlslagen mit unkonventionellen Metaphern, die sich aus der Wahrnehmung alltäglicher Zustände eines Großstadtlebens speisen.
"Ich kann jeden einzelnen Riss in dem Ziegelstein so deutlich spüren wie jeden einzelnen Riss in meinem Schädel." 143
Mit Anmut deckt der Sprachstil der Autorin dem Leser den Tisch mit grellen Farben, die die ganze Tragik der Geschichte in sich tragen.
In zehrender Verzweiflung raufte ich mir fragend die Haare: wo ist jemand, wo ist eine Institution, die dieser jungen Frau Hilfe anbietet? Wer singt ihr ein streichelndes Schfallied?
Mit breiten Sohlen klopfte diese Hilfe nun doch fordernd an Kiaras Tür, danach greifen musste sie selbst - sich aller Garantielosigkeit, aller gesellschaftlichen Ungerechtigkeit bewusst.
Die berührende Kraft der Geschichte symbolisiert sich krönend im Plädoyer für die Stärke einer Mutter: wie gebrochen sie auch sein mag, wie schwer ihre mit Fehlern getränkten Brüste auch wiegen mögen, ihr gelingt es Kiara ein Vermächtnis zu hinterlassen.
"Aber Mama hat mir beigebracht zu schwimmen, und ich kann unter Wasser sehen." 365
Ein Stimmen schenkendes, literarisch intelligentes Debüt!