Mutterinstinkt

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buchlieberin Avatar

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Stell dir vor, du bist Mutter und mit deinem kleinen Sohn im Zoo. Ihr geht oft dorthin und du kennst dich gut aus. Kurz vor der Schließung geht ihr Richtung Ausgang. Du hörst Schüsse, siehts, Leichen. Es wird bald dunkel. Was machst du?
Das ist das Setting des Thrillers. Joan und ihr Sohn Lincoln verstecken, laufen weg, suchen einen Ausweg, sind ganz leise, dann wieder zur Ablenkung ganz laut. Sie treffen andere, die auch wie verängstigte Tiere im Zoo vor den Jägern davonlaufen. Joan sieht eine Frau mit einem Baby. Soll sie sie in ihr Versteck rufen? Doch das Baby schreit. Es schreit so laut und hört nicht auf. Ist das nicht zu gefährlich für Joan und ihren eigenen Sohn?
Joan muss viele, viele Entscheidungen treffen, in diesen drei Stunden, die der Thriller umfasst. Macht sie das Richtige? Doch es ist die Wirklichkeit, kein Computerspiel. Sie muss immer weitermachen. Der Schutz ihres eigenen Kindes steht an erster Stelle. Sie irren im Dunkeln durch den Zoo…
Als Leserin bekam ich auch Einblick in die Gedanken eines Täters und von zwei anderen Opfern, die noch im Zoo sind. So erkennt man auch deren Motivation.
Mit meinen Töchtern habe ich auch früher kurze Szenarien durchgespielt: was wäre wenn…
… ein Mann dich aus einem Auto herausanspricht und sagt: Kannst du mir helfen (wegrennen, anderen Erwachsenen informieren).
… ein anderes Kind hinfällt und sich verletzt (Hilfe holen).
… ich in Ohnmacht falle (Hilfe holen) …
Aber ein „was passiert, wenn ein Irrer mit einem Gewehr um sich schießt“ haben wir nicht eingeübt. Dazu reichte meine Phantasie nicht.
Super spannend! Joan denkt auch immer wieder an alltägliche Dinge. Schweift plötzlich ab. Das erhöht die Spannung noch und weist auf das eigentliche Thema des Buches hin: Mutterschaft! Bist du bereit für dein Kind alles zu tun? Ihr Ziel ist immer: ich muss meinen Sohn retten.