Aus Spass wird Ernst

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Die beiden 17jährigen Freunde Tai und Jannik sind Außenseiter: Jannik, weil er dick ist und wenig Selbstbewusstsein hat und Tai, weil er Vietnamese ist. Eines Tages trifft Tai den sturzbetrunkenen Rektor der Schule auf der Strasse und beschließt, ihn in seiner Wohnung gefangen zu halten und zu quälen. Ihm zur Seite steht Jannik, der in seiner Verliebtheit für Tai alles tun würde und sich auf dieEntführung einlässt obwohl ihm die Sache nicht ganz geheuer ist.
Mit unglaublichem Wortwitz erzählt Axel Ranisch diese Geschichte von Freundschaft, Sexualität, Schuld und Rache. Flippig und witzig führt er den Leser durch die Gefühlswelt der 17jährigen und seine Exkursionen in die klassische Musik, die Jannik so liebt, machen Lust darauf, sie selber zu hören. Aber der ganze Spass und die gute Unterhaltung täuschen nicht über die ernsten Themen hinweg, sie sind nur toll verpackt. Das brutale Vorgehen von Tai gegenüber seinem gehassten Direktor, das Aufdecken einer folgenschweren Lüge, der Blick in den Abgrund der eigenen Seele - selten habe ich so ernste und traurige Themen so spannend und unterhaltsam erlebt.
Mein einziger Kritikpunkt ist eher eine Äußerlichkeit, warum ich dem Buch trotzdem 5 Sterne gegeben habe. Ich finde weder den Titel des Buches noch das Cover besonders gelungen, zum Glück wurden meine darauf basierenden Erwartungen inhaltlich deutlich übertroffen.
Eine unbedingte Empfehlung für Jugendliche und Erwachsene!