Kurios

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salmian Avatar

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Janni ist nicht wie die anderen Jungs. Er interessiert sich nicht für Mädchen, ganz im Gegenteil, denn er ist schwul. Zusätzlich ist er ein Musikgenie und liebt die Musik und ihre verstorbenen Komponisten mehr als alles andere. Naja, fast alles, denn er liebt außerdem seinen besten Freund Tai. Tai ist das Gegenteil von Janni. Hübsch, schlank und total rebellisch. Deshalb ist es auch Tai, der auf die Idee kommt, den Rektor Herr Lamprecht in seinem eigenen Apartment einzusperren. Zunächst soll das Ganze nur neues Material für Tai werden, denn er filmt alles und jeden und hält es für eine tolle Idee, auch die Gefangenschaft des Rektors zu filmen. Doch nach kurzer Zeit lassen sich die beiden dazu verleiten, den Lehrer länger gefangen zu halten als geplant, um ihm die Wahrheit über den Selbstmord einer Schülerin, die als psychisch labil dargestellt wurde, zu entlocken.
Dieses Buch ist wirklich kurios. Manche Szenen (wie die hier niedergeschriebene Anfangsszene) sind einfach so skurril, dass man zweimal lesen muss. Andere wiederum sind unfassbar ernst und gefühlvoll geschrieben, was einen tollen Ausgleich schafft. Der Verlauf der Geschichte war schlüssig dargestellt und die Personen wirklich sehr authentisch ausgearbeitet (die Szene mit Janni's Papa und Onkel Martin fand ich zum Beispiel unfassbar grandios). Das Buch vermittelt ständig mit wirklich einfachen Worten kleine Denkanstöße, an die ich mich wirklich noch eine lange Zeit erinnern werde. Der Schluss war für meinen Geschmack fast ein kleines bisschen zu schnell, aber vielleicht hat genau das mich noch viel mehr zum Nachdenken angeregt.