"Dzién dobry" heißt guten Tag

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Edith zieht mit ihrer Familie von Berlin nach Polen, genauer nach Krakau, einer Stadt, die ihre Eltern beim Studium kennen- und liebengelernt haben. Dass es eher ungewöhnlich ist, wenn eine deutsche Familie ohne Not nach Polen ziehen, wo doch Polen lieber Richtung Deutschland kommen möchten, löst in ihrem Umfeld Erstaunen aus und ist auch Edith. Edith selbst ist eher traurig, weil sie von Freunden und Familie wegzieht und nicht mehr selbstverständlich Zeit mit ihrer besten Freundin Anne verbringen und auf der grünen Bank bei der Schule quatschen kann. Und so kommt sie zu Beginn der Sommerferien in einem neuen Leben an, das unterschiedlicher kaum sein kann: Land statt Großstadt, Polen statt Deutschland, dzien dobry statt guten Tag. Aber Edith fängt schon bald an, ihr neues Zuhause und die Umgebund zu erkunden - und was sie durch Zufall neben ihrem Zimmer entdeckt, ist aufregender und weitreichender als sie selbst für möglich gehalten hätte.
Polen und Deutschland sind sich geografisch und durch viele verwandtschaftliche Beziehungen nah, in der Jugendliteratur spielt das Thema deutsch-polnische Freundschaft aber kaum eine Rolle. Schön also, dass mit diesem Buch auch Jugendliche das Nachbarland kennenlernen können. Auch wartet Antje Bones mit vielen Fakten und polnischen Wörtern auf, die allesamt informativ und bereichernd sind. An manchen Stellen ist das Buch allerdings vielleicht etwas zu offensichtlich pädagogisch; liebenswert ist es trotdem.