Neuanfang in Krakau- dzien dobry

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murphy12 Avatar

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Besonders angesprochen hatte mich, dass in diesem Buch eine Familie aus Berlin nach Polen- Krakau zieht und in dem Text sich immer wieder polnische Vokabeln wiederfinden, die auch übersetzt werden. Dadurch wurde es plastischer, dass sich die eigentliche Geschichte in Polen abspielt. Die Illustrationen mochte ich überwiegend nicht, da sie lediglich in schwarz/ weiß gezeichnet wurden und teilweise auch eher wie Kritzeleien anmuten. Einzelne Bilder, wie die Katze auf Blatt 36, fand ich dann wieder außerordentlich schön.
Edith zieht mit Ihren Eltern und dem kleinen Bruder nach Krakau. Der Umzug erfolgt in den Sommerferien. Sie ist nun die Neue in der Klasse und die Ausländerin, die sich auch in der Sprache erst zurechtfinden muss. Sie vermisst ihre alten Freunde und ihr zu Hause und muss erst ankommen. Sie findet schnell neue Freunde unter ihren Klassenkameraden und lebt sich schnell ein, auch wenn sie bedenken hat, dass sie unter Umständen bald zu polnisch für ihre deutschen Freunde ist und zu deutsch für ihre polnischen. Diese Sorge zerstreut sich aber bald.
Das neue Haus der Familie hat einen versteckten Raum, den Edith zufällig findet und mit ihren Freunden Milena und Antek erkundet. Dort finden sie alte Briefe und fangen an, nach den Menschen zu suchen, die diese Briefe geschrieben haben.
Es ist ein in schöner Sprache geschriebenes Buch, das die Schwierigkeiten eines Neuanfangs in einem neuen Land benennt und auch die Bereiche Freundschaft und den polnischen Alltag thematisiert. Auch das dritte Reich und Konzentrationslager werden thematisch aufgegriffen. Die einzelnen Themenbereiche werden jedoch nur gestreift und nicht wirklich vertieft, so dass hier eine leise Geschichte eher unaufgeregt erzählt wird.
Ich vergebe 4 Sterne für diese angenehme Leseunterhaltung.