Willkommen heißt Witamy!

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Die 12-jährige Edith lebt mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Jakob in Berlin Kreuzberg. Sie geht gern zur Schule und hat Freunde. Vor allem Anne, die ihre absolute Lieblingsherzensfreundin ist, und Jack. Ihr Leben verläuft normal und in geordneten Bahnen. Aber dann beschließen ihre Eltern ihren Jugendtraum zu verwirklichen - arbeiten und leben in einem Haus in Polen - so dass ein Umzug unumgänglich wird. Von einer kleinen Wohnung in einer Millionenstadt nach Polen in ein Haus aufs "Dorf" bzw. in das Stadtrandgebiet von Krakau. Alles ist neu: die Sprache, die Gerüche, die Umgebung, die Menschen, die Gebräuche, die Schule, und, und, und.
Antje Bones hat die Thematik des "Aus seinem gewohnten Leben entrissen zu werden" toll und jugendgerecht umgesetzt. Wir lesen aus der Perspektive von Edith und das macht Spaß, denn sie ist ein sehr aufgewecktes, fröhliches Mädchen. Untermalt wird das Buch mit Ediths Tagebucheinträgen und kleinen, hübschen Illustrationen von Michael Szyszka, die das Buch noch persönlicher werden lassen. In Polen angekommen erfährt Edith allerdings gleich auch, dass Deutsche nicht bei Jedem Willkommen sind, aber auch, dass sich langsam sehr wohl neue Freundschaften anbahnen können. Natürlich hält sie anfangs intensiven Kontakt zu Anne, was mit der Zeit jedoch tatsächlich weniger wird, was absolut normal ist. Sie lernt ihre Klassenkameradin Milena besser und näher kennen und mögen, und die polnische Gastfreundschaft. Auch entpuppt sich Antek schlussendlich als netter Kerl.
Edith entdeckt dann noch im Haus bei ihrem Zimmer einen geheimen Raum. Und was es damit auf sich hat und noch einiges mehr, dürft Ihr selbst lesen!
Ich empfand das Buch als sehr lesenswert, und es wäre m.E. auch super als Schullektüre für 9 - 14-Jährige! Eine tolle Familie (vielleicht bisschen zu nett und perfekt), ein ungewöhnliches Setting, meist rundum sympathische Personen, etwas Sprachkurs, etwas NS-Geschichte und deren Aufarbeitung - das Buch bietet viel. Ich hätte mir noch gewünscht, dass von Elias eine Reaktion nach Erhalt der Briefe gekommen wäre, z.B. einen letzten Brief oder gar ein Süßigkeitenpäckchen aus USA für die Kinder, abschließend als kleines Dankeschön. So fehlte mir was. Das Cover hat mich dafür sofort angesprochen und neugierig gemacht. Man ahnt sofort um was es geht, und das Grün mag ich sehr und stimmt fröhlich.
Ich vergebe daher 4,5/5 Sterne