Gelungener Abschluss einer tolle Reihe!

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laberladen Avatar

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Darum geht's:

Die Staatsanwältin C. J. Townsend hat eigene Dossiers über einen geheimen Club, der Folter-Morde an jungen Frauen in Auftrag gab, um sich per Live-Video daran ergötzen zu können. Der Fund einer Frauenleiche lässt C. J. vermuten, dass dieser Club wieder aktiv geworden ist. Ihre Dossiers kann sie aber nicht der Polizei übergeben oder für offizielle Ermittlungen verwenden, denn niemand darf erfahren, wie sie an diese Informationen gekommen ist. Aber diesen Mörder-Club will sie auch auf gar keinen Fall davonkommen lassen.

So fand ich's:

C. J. hat in ihrem Leben schon viel durchgemacht. Doch sie ist daran gewachsen und führt inzwischen eine stabile und glückliche Ehe mit Dominick, der seit einer Weile als Privatdetektiv arbeitet. Ihre Vergangenheit kann sie aber nicht ablegen und als eine Frauenleiche mit einem Brandzeichen, das ihr nur allzu bekannt ist, gefunden wird, muss sich befürchten, dass der Snuffvideo-Club wieder aktiv geworden ist.

Das bringt C. J. in ein großes Dilemma, denn sie will diese prominenten und wohlhabenden Menschen mit ihrem düsteren Geheimnis auf keinen Fall davonkommen lassen, doch sie kann das, was sie weiß, auch nicht offenbaren - schließlich hat sie das alles auf illegale Art und Weise erfahren. Es gibt nur die eine Möglichkeit: Sie muss die Ermittlungen und das Gesetz in die eigenen Hände nehmen, um für Gerechtigkeit zu sorgen, während sie ganz offiziell im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten ermittelt.

Gleichzeitig bietet sich für sie und Dominic die Möglichkeit, doch noch Eltern zu werden. Diesen Lebenstraum hatten sie schon lange aufgegeben. Der Wunsch nach einem Kind, die Vergangenheit, die sie nicht in Ruhe lässt und die Beschäftigung mit dem Club der Folter-Mörder bringt C. J. an ihre Grenzen.

Dieser vierte Band der Reihe führt alle drei Vorgängerbände zusammen und bildet einen runden und sehr gelungenen Abschluss für diese Reihe. Man könnte diesen vierten Band auch für sich alleine lesen, da die Ereignisse aus den Vorgängerbänden zusammengefasst und erklärt werden. Empfehlen würde ich das allerdings nicht, denn es lohnt sich absolut, alle Bände dieser Reihe zu lesen.

Ein gewichtiges moralisches Dilemma, die Zerrissenheit zwischen einem glühenden Rachedurst und dem Glauben an Gesetze und das Rechtssystem machen C. J. schwer zu schaffen. Man kann diese Zwickmühle deutlich rational und auch emotional nachvollziehen und auch, wieso C. J. sich so verhält, wie sie es tut. Man merkt, dass Jilliane Hoffman selbst für die Staatsanwaltschaft gearbeitet hat, denn sie erzählt aus diesem Blickwinkel absolut realistisch und nachvollziehbar. Und auch das Dilemma, dass Recht nicht unbedingt auch Gerechtigkeit bedeutet, wird hier sehr deutlich. Außerdem war die Erzählung von Anfang an so spannend, dass ich in die Story mitgerissen wurde und das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen habe.

Dieser vierte und offensichtlich letzte Band der C. J. Townsend-Reihe hat einen wunderbar runden Abschluss hergestellt, hat mich spannend, informativ und tiefgründig unterhalten und ich kann die Reihe insgesamt mit diesem gelungenen Ende auch absolut empfehlen.