Kopfüber in ein neues Leben - Untermieter in Notting Hill gesucht!
„Die richtige Person kann dein Leben bereichern, anstatt es einzuschränken.“
Auf Anregung ihrer Freundin Pamela entschließt sich die achtzigjährige Joan Armitage, ein Zimmer ihres Hauses im Londoner Stadtteil Notting Hill zu vermieten. Da auch ihr vielbeschäftigter erwachsener Sohn nicht mehr zuhause wohnt, führt die ehemalige Klavierlehrerin mit ihrem einzigen Mitbewohner, dem alten Labrador Humphrey, ein einsames Leben. In dem lebensfrohen Wirbelwind namens Jess Harris findet sie schließlich die passende Kandidatin – die empathische junge Frau bringt wieder Leben und Freude in Joans Alltag. Und während Joan von diesem neumodischen Kram wie Internet und Smartphone nichts wissen will, ist Jess der felsenfesten Überzeugung, offline nicht überleben zu können. Die beiden Frauen wagen schließlich ein Experiment: während Jess sich zu einem Digital Detox bereiterklärt, ist Joan gefordert, ihr Schneckenhaus zu verlassen und sich in der virtuellen Welt zurechtzufinden. Nach und nach verändern sich die Perspektiven der beiden Protagonistinnen, deren Leben durch diese ungewöhnliche Wohngemeinschaft in höherem Maße bereichert wird, als sie es je für möglich hielten.
Große Enttäuschungen im Leben, traumatische Erfahrungen und der Wunsch nach Veränderung werden in diesem Roman thematisiert. Die Autorin befasst sich darüber hinaus mit der Abhängigkeit von Smartphone und Internet sowie der zunehmenden Unfähigkeit, wirklich abschalten zu können. Die Lebensgeschichten von Joan und Jess werden behutsam aufgerollt, dem Leser nach und nach Einblicke in ihre Vergangenheit gewährt. Während Jess von ihrem Exfreund verlassen und um ihre Ersparnisse betrogen wurde, trauert Joan um die Liebe ihres Lebens, die sie vor sechzig Jahren verlor. Das Einblenden alter, handschriftlicher Briefe und einfühlsame Gespräche bilden einen atmosphärischen Hintergrund für diese Geschichte, die mit eindrucksvollen Haupt- und interessanten Nebenfiguren aufwartet. Während Jess und Joan im Mittelpunkt des Geschehens stehen, nehmen Joans Sohn Edward, ihre Nachbarin Pamela sowie Jess‘ beste Freundin Debs wichtige Nebenrollen ein. Weitere Nebenfiguren der Handlung sind Arbeitskollegen und Freunde der Protagonisten, ein pensionierter Ingenieur mit einem Faible für Oldtimer und ein charmanter irischer Journalist. Jess‘ Exfreund Liam und Joans große Liebe Joseph werden vorwiegend in zahlreichen Rückblenden thematisiert.
Die Figuren der Handlung sind liebevoll ausgearbeitet, ihre positiven Eigenschaften, aber auch ihre kleinen Schwächen und Marotten, lassen sie sympathisch erscheinen. Jess und Joan stellen sich der Herausforderung, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten und eine neue Richtung einzuschlagen. Im Zuge ihres Experiments erhalten sie eine neue Sichtweise auf viele Dinge. Manche Entwicklungen wirkten auf mich nicht so ganz überzeugend und einige Zufälle schienen mir etwas zu konstruiert. Es gelang Norie Clarke auch nicht, die große Liebe zwischen den Hauptfiguren glaubhaft zu vermitteln. Liam Anderson zeichnet für das Unglück einer der Protagonistinnen verantwortlich, wurde seiner Rolle als Antagonist aus meiner Sicht aber ebenfalls nicht gerecht. Seine Reaktion während der Konfrontation mit seinen Handlungen fand ich eher befremdlich. Zusammengefasst muss ich anmerken, dass einige Szenen durchaus eine gewisse emotionale Resonanz erzeugten, doch ein paar Tränen zwischendurch wogen die Tatsache, dass ich mich nicht so ganz mit den Charakteren identifizieren konnte, nicht auf.
Der große Wendepunkt bahnt sich in dieser Geschichte nur langsam an, das Ende schien mir zu abrupt. Für mich hatte es den Anschein, als würde die Autorin innerhalb weniger Buchseiten einem äußerst konstruierten Happy End entgegenrasen. Besonders den Ausgang der Liebesgeschichte zwischen Joseph und Joan – eine Liebe, die ich vergeblich zwischen den Zeilen zu entdecken hoffte – empfand ich als ziemlich abwegig.
FAZIT: Die Geschichte hatte definitiv Potenzial und basiert auf interessanten Themen, die Umsetzung wies jedoch kleine Schwächen auf. „Neuanfang in Notting Hill“ erwies sich dank des locker-leichten Schreibstils, zahlreicher humorvoller Passagen sowie sympathischer Figuren nichtsdestotrotz als sehr unterhaltsame Lektüre. Ich empfand dieses Buch als charmante Sommerlektüre, bei dem man nicht allzu viel hinterfragt, sondern sich einfach berieseln lässt. Es mutet wie ein Märchen für Erwachsene an, welches aufgrund der flapsigen Sprache, der Einbindung diverser Kraftausdrücke und dem kleinen Mangel an Tiefgang und Glaubwürdigkeit an einer Fünf-Sterne-Bewertung vorbeischrammt.
Auf Anregung ihrer Freundin Pamela entschließt sich die achtzigjährige Joan Armitage, ein Zimmer ihres Hauses im Londoner Stadtteil Notting Hill zu vermieten. Da auch ihr vielbeschäftigter erwachsener Sohn nicht mehr zuhause wohnt, führt die ehemalige Klavierlehrerin mit ihrem einzigen Mitbewohner, dem alten Labrador Humphrey, ein einsames Leben. In dem lebensfrohen Wirbelwind namens Jess Harris findet sie schließlich die passende Kandidatin – die empathische junge Frau bringt wieder Leben und Freude in Joans Alltag. Und während Joan von diesem neumodischen Kram wie Internet und Smartphone nichts wissen will, ist Jess der felsenfesten Überzeugung, offline nicht überleben zu können. Die beiden Frauen wagen schließlich ein Experiment: während Jess sich zu einem Digital Detox bereiterklärt, ist Joan gefordert, ihr Schneckenhaus zu verlassen und sich in der virtuellen Welt zurechtzufinden. Nach und nach verändern sich die Perspektiven der beiden Protagonistinnen, deren Leben durch diese ungewöhnliche Wohngemeinschaft in höherem Maße bereichert wird, als sie es je für möglich hielten.
Große Enttäuschungen im Leben, traumatische Erfahrungen und der Wunsch nach Veränderung werden in diesem Roman thematisiert. Die Autorin befasst sich darüber hinaus mit der Abhängigkeit von Smartphone und Internet sowie der zunehmenden Unfähigkeit, wirklich abschalten zu können. Die Lebensgeschichten von Joan und Jess werden behutsam aufgerollt, dem Leser nach und nach Einblicke in ihre Vergangenheit gewährt. Während Jess von ihrem Exfreund verlassen und um ihre Ersparnisse betrogen wurde, trauert Joan um die Liebe ihres Lebens, die sie vor sechzig Jahren verlor. Das Einblenden alter, handschriftlicher Briefe und einfühlsame Gespräche bilden einen atmosphärischen Hintergrund für diese Geschichte, die mit eindrucksvollen Haupt- und interessanten Nebenfiguren aufwartet. Während Jess und Joan im Mittelpunkt des Geschehens stehen, nehmen Joans Sohn Edward, ihre Nachbarin Pamela sowie Jess‘ beste Freundin Debs wichtige Nebenrollen ein. Weitere Nebenfiguren der Handlung sind Arbeitskollegen und Freunde der Protagonisten, ein pensionierter Ingenieur mit einem Faible für Oldtimer und ein charmanter irischer Journalist. Jess‘ Exfreund Liam und Joans große Liebe Joseph werden vorwiegend in zahlreichen Rückblenden thematisiert.
Die Figuren der Handlung sind liebevoll ausgearbeitet, ihre positiven Eigenschaften, aber auch ihre kleinen Schwächen und Marotten, lassen sie sympathisch erscheinen. Jess und Joan stellen sich der Herausforderung, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten und eine neue Richtung einzuschlagen. Im Zuge ihres Experiments erhalten sie eine neue Sichtweise auf viele Dinge. Manche Entwicklungen wirkten auf mich nicht so ganz überzeugend und einige Zufälle schienen mir etwas zu konstruiert. Es gelang Norie Clarke auch nicht, die große Liebe zwischen den Hauptfiguren glaubhaft zu vermitteln. Liam Anderson zeichnet für das Unglück einer der Protagonistinnen verantwortlich, wurde seiner Rolle als Antagonist aus meiner Sicht aber ebenfalls nicht gerecht. Seine Reaktion während der Konfrontation mit seinen Handlungen fand ich eher befremdlich. Zusammengefasst muss ich anmerken, dass einige Szenen durchaus eine gewisse emotionale Resonanz erzeugten, doch ein paar Tränen zwischendurch wogen die Tatsache, dass ich mich nicht so ganz mit den Charakteren identifizieren konnte, nicht auf.
Der große Wendepunkt bahnt sich in dieser Geschichte nur langsam an, das Ende schien mir zu abrupt. Für mich hatte es den Anschein, als würde die Autorin innerhalb weniger Buchseiten einem äußerst konstruierten Happy End entgegenrasen. Besonders den Ausgang der Liebesgeschichte zwischen Joseph und Joan – eine Liebe, die ich vergeblich zwischen den Zeilen zu entdecken hoffte – empfand ich als ziemlich abwegig.
FAZIT: Die Geschichte hatte definitiv Potenzial und basiert auf interessanten Themen, die Umsetzung wies jedoch kleine Schwächen auf. „Neuanfang in Notting Hill“ erwies sich dank des locker-leichten Schreibstils, zahlreicher humorvoller Passagen sowie sympathischer Figuren nichtsdestotrotz als sehr unterhaltsame Lektüre. Ich empfand dieses Buch als charmante Sommerlektüre, bei dem man nicht allzu viel hinterfragt, sondern sich einfach berieseln lässt. Es mutet wie ein Märchen für Erwachsene an, welches aufgrund der flapsigen Sprache, der Einbindung diverser Kraftausdrücke und dem kleinen Mangel an Tiefgang und Glaubwürdigkeit an einer Fünf-Sterne-Bewertung vorbeischrammt.