Naja

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lesemiri Avatar

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Amely wird der Boden unter den Füßen weggerissen, als ihre Mutter und engste Bezugsperson verstirbt.
Im vorangegangenen Jahr hat sie in Callwell bei einem Strickfestival Freunde gefunden, die sie nun in der Hoffnung ihrer emotionalen Genesung zu sich einladen. Amely zögert nicht und wird dort unter anderem von Peter, in den sie sich schon im letzten Jahr verliebt hat, umsorgt. Schnell wachsen neue Zukunftsträume in ihr heran.

Susanne Oswald nimmt in ihrem Roman "Neubeginn im kleinen Strickladen in den Highlands" mit auf eine Reise durch Amelys Trauer um ihre Mutter. Der Roman lässt sich schnell lesen, die Kapitel sind nicht allzu lang und man kann der Handlung gut folgen. Nichtsdestotrotz hat das Buch meinen Geschmack leider weniger getroffen. Ich freute mich auf leichte Lektüre in Verbindung mit dem Thema Stricken, was bei mir eine große Leidenschaft ist. Allerdings habe ich den Roman als zu flach empfunden. Zu oft werden Geschlechterklischees übertrieben erfüllt. Außerdem wundert es mich, dass bei einer erwachsenen Frau wie Amely scheinbar ausschließlich ihre Mutter eine Rolle im Leben gespielt hat. Sie wohnten immer noch zusammen und es macht nicht den Eindruck, als hätte Amely auch nur eine Freundschaft oä in Edinburgh gehabt. Die Beziehung zu Peter ist sehr "jugendlich", in den ersten Tagen sichern sie sich bereits ihre Liebe zu und geben sich Kosenamen wie "Liebling". Möglicherweise bin ich zu unromantisch und feministisch, aber mir erschien vieles sehr unauthentisch, fast kitschig.

Von mir gibt es daher zwei Sterne. Das Buch liest sich wie gesagt schnell, aber wirklich lohnenswert finde ich es nicht.