Glücklich in Glückstadt

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birdies_buecherwelt Avatar

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Anni ist glücklich in Glückstadt. Seit fünf Jahren lebt sie mit dem Autor Ben in einem kleinen Häuschen hinter dem Deich. Gemeinsam mit seiner Tochter Lena und Hund Fieps scheint ihr Familienglück perfekt - bis Annis Vergangenheit sie einholt. Neun intensive Tage und Nächte, die sie in ihrer alten Münchener Wohnung mit Lukas, ihrem Nachmieter, verbracht hat, haben sie nachhaltig geprägt. Die beiden entwickelten starke Gefühle füreinander und trotzdem musste es Enden. Als Ben und Lukas sich plötzlich begegnen, droht Annis Geheimnis ans Licht zu kommen.
Dies war mein erstes Buch von Kristina Moninger, und ihr Schreib- und Erzählstil hat mich sofort begeistert. Die Seiten flogen nur so dahin, und die abwechselnden Handlungsstränge zwischen Vergangenheit und Gegenwart machten die Geschichte besonders lebendig. Besonders gefallen hat mir die emotionale Tiefe, die in der Geschichte steckt – es geht um mehr als nur eine Liebesgeschichte, nämlich auch um Selbstfindung, Familie und Freundschaft.
Einige Punkte haben mich jedoch gestört: Die wechselnden Perspektiven von Anni und Ben in der Gegenwart, beide aus der Ich-Perspektive geschrieben, sorgten hin und wieder für Verwirrung. Auch der Spannungsbogen hätte etwas mehr Dynamik vertragen - relativ früh wird klar, worauf alles hinausläuft, während Ben erstaunlich lange braucht, um die Puzzleteile zusammenzusetzen.
Das Ende konnte mich dann jedoch mit einem gelungenen Twist überraschen und hat die kleinen Schwächen wieder wettgemacht.
Wer nach mehr als einer klassischen Liebesgeschichte sucht, findet hier einen gefühlvollen Roman mit sympathischen Charakteren und einer berührenden Handlung. Klare Leseempfehlung!