Zu viele Klischees

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
nina2401 Avatar

Von

Claire erlebt gerade das, wovor doch im Grunde jeder Angst hat: Zurück zu den Eltern, Zurück ins Kinderzimmer. Mit ziemlich moderner Sprache schildert Ally Taylor die Gefühle von Claire. Eine grauenvolle Vorstellung und sie hat mein volles Mitgefühl. Und genau das gefällt mir an diesem Einstieg. Claire kommt mir sofort nah und löst Emotionen aus! Ich schwelge mit ihr in Erinnerungen und denke an die Peinlichkeiten aus meiner eigenen Jugendzeit, die Boygroups, das schreckliche Outfit und verflossene Jugendlieben …

Die Leseprobe ist mit 20 Seiten recht kurz, aber auf diesen 20 Seiten dreht es sich nur um ein Abendessen und Claires Gedanken zu ihrer Jugendzeit. Ich finde ihre Gedanken teilweise ein wenig zu jugendlich, sie ist knapp über 30 und ziemlich naiv. Auch was den Umgang mit ihrer Schwester betrifft, die sie bei diesem Abendessen genau wie ihren Bruder wieder trifft. Das Szenario spiegelt eine typsiche amerikanische Familie wieder. Die Zickereien zwischen den Schwestern, der toll aussehende Bruder, der biertrinkende verständnisvolle Vater und die Mutter, der der Schein wichtiger ist als alles andere.

Wäre der Schreibstil nicht so erfrischend gewesen, hätte ich mich ziemlich gelangweilt beim Lesen, denn passiert ist eigentlich nichts. Es werden dafür aber alle Klischees bedient, die mir aus amerikanischen Familiengeschichten und Filmen geläufig sind. Das war mir etwas zu viel und man hätte das alles ein bisschen kürzer erzählen können.