Ich hatte so viel mehr erwartet

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misery3103 Avatar

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Claire kehrt nach einer gescheiterten Beziehung in England nach Hause zurück, wo sie erst mal in ihr altes Kinderzimmer bei ihren Eltern einzieht. Schnell merkt sie, dass sie das nicht glücklich macht, so dass sie bei ihrer besten Freundin und ihrem Kumpel Danny in eine WG in New York zieht. Doch das Zusammenleben der Freunde bleibt nicht harmonisch, weil plötzlich alte Gefühle wieder hochkommen, die das Zusammenleben schwerer machen.

Das Buch stand sehr lange auf meiner Wunschliste und ich freute mich wirklich darauf, es endlich zu lesen. Der Einstieg in die Geschichte gelang auch gut, weil Claires Rückkehr nach Hause und der Einzug in ihr altes Kinderzimmer im Haus ihrer Eltern witzig erzählt waren. Der Einzug in die Wohnung ihrer Freunde änderte leider die komplette Geschichte, so dass aus der witzigen Erzählung für mich ein echtes Ärgernis wurde. Die Protagonisten sind alle über 30 Jahre alt, benehmen sich jedoch plötzlich wie Zwölfjährige bei einer Pyjamaparty. Alles ist Drama und es wird sich über jeden Laut gestritten, den einer der drei macht. Legendär in Erinnerung sind mir die „Der-Morgen-danach-Gespräche“, wenn einer der drei einen Übernachtungsgast hatte. Ich fand es allerdings sehr fragwürdig, ob das ganze Haus nächtliche Geräusche kommentieren und diskutieren würde. Abgesehen davon fand ich viele Dinge so unnötig. Da braucht Claire eine Einrichtung für ihr Zimmer (den begehbaren Kleiderschrank ihrer Freundin), also taucht eine Oma auf, von der vorher und nachher keine Rede war. Oder die Tagebucheinträge … okay, es gibt viele Leute, die ihr Leben in Tagebüchern festhalten, aber so? Ich fand es irgendwie lächerlich und doof.

Leider hat mich Claires Geschichte nicht wirklich unterhalten, im Gegenteil: Ich habe mich sehr häufig über sie und ihr verkorkstes Leben geärgert. Die Liebesgeschichte war auch viel zu vorhersehbar, als dass mich irgendwas daran hätte überraschen können. Die Gefühle kommen leider auch überhaupt nicht rüber, so dass ich das Buch am Ende seufzend und mit einem schlechten Gefühl zugeklappt habe. Schade, da war so viel Potenzial!