Unterhaltsame, witzige Lektüre

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gisel Avatar

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Claire Gershwin kehrt aus London nach New York zurück. Dort war sie als erfolgreiche Foodkritikerin tätig und mehr oder weniger glücklich liiert. Doch mit dem Ende dieser Beziehung ist sie nun plötzlich arbeitslos, Single und eigentlich auch obdachlos. Sie kann unterschlüpfen: bei ihren Freunden June und Danny, die sich eine Wohnung teilen. Claire bezieht den begehbaren Wandschrank in Junes Zimmer und muss sich damit zurechtfinden, dass in der Wohnung darüber einer ihrer Ex-Freunde wohnt. Und so ganz leise stellt sie fest, dass sie in Danny verliebt ist, „ihren“ Danny, den sie seit Jahren kennt und der sie immer getröstet hat, wenn sie Liebeskummer hatte. Doch leider ist Danny mit Cassy zusammen, und eigentlich empfindet er ja für sie wie für eine Schwester, sagt er zu Cassy…
Claire ist liebenswert chaotisch geschildert, gescheitert in allen ihren Plänen: Mit 32 Jahren wollte sie schon eine Familie mit Kindern haben und beruflich erfolgreich sein. Doch nun muss sie wieder von vorne anfangen und weiß doch gar nicht, was sie will. Daraus ergeben sich einige lustige Szenen, die die Autorin gut auszuschmücken weiß und an denen die Leserin sich glucksend erfreuen kann. Und natürlich gibt es ein Happy End, genauso wie die Leserin es sich wünscht. Es geht vielmehr in diesem Buch um den Weg dahin, bei dem die Autorin manches Klischee bemüht, aber auch immer wieder mal zum Nachdenken anregt, wenn es um die berufliche Seite geht oder wenn Claire sich Gedanken macht über ihre Beziehungen.
Das Buch ist flüssig geschrieben, einzig die Schrift bei Claires Tagebucheinträgen ist etwas klein geraten und dadurch nicht immer einfach zu lesen. Nur schade, dass das Ende so plötzlich kam. Was wird aus dem Traum ihrer Bakery? Was wird aus dem anderen der beiden Männer, die sich so sehr um ihre Liebe bemühen? Das hätte beides noch in diese Geschichte hineingehört.
Alles in allem eine unterhaltsame Lektüre mit viel Witz.