Dies ist kein Buch, sondern ein Lebensgefühl!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
read'n'joy Avatar

Von

Fran Lebowitz, US-amerikanische Schriftstellerin, Stilikone und Kultfigur, schrieb für unterschiedliche Zeitschriften und ist besonders für ihre geistreichen, humorvollen Essays über das New Yorker Leben bekannt. Zunächst in zwei Büchern – „Metropolitan Life“ (1978) und „Social Studies“ (1981) – erschienen, wurden sie 1994 zum „The Fran Lebowitz Reader“ zusammengefasst, der uns nun endlich auch in deutscher Sprache vorliegt und zwar unter dem Titel „New York und der Rest der Welt“.

Unterteilt in „Manieren“, „Wissenschaft“, „Kunst“, „Literatur“, „Leute“, „Dinge“, „Orte“ und „Ideen“ bieten uns Fran Lebowitz’ Essays in beisendem Humor und messerscharfem Sprachwitz eine überaus aufschlussreiche wie vergnügliche Lektüre über das New Yorker Leben und die New Yorker Gesellschaft – mit einem eingeschobenen kurzen Ausflug nach Los Angeles – in all ihren Facetten. Es ist ein Lebensratgeber für das Leben in der bekanntesten Großstadt der Welt, wie man ihn sich besser nicht ausmalen könnte.

Hier einige Kostproben:

„Originelles Denken ist so originell wie die Erbsünde: Beides ist vor Ihrer Geburt passiert, und zwar Leuten, die Sie unmöglich kennen können.“

„Erlauben Sie Ihrem Kind nie, Sie beim Vornamen zu nennen. Dafür kennt es Sie nicht lange genug.“

„Bist du als Teenager mit ungewöhnlich gutem Aussehen gesegnet, dann dokumentiere diesen Zustand mit Fotografien. Nur sie gewährleisten, dass dir das jemand später noch glaubt.“

„Nur weil man in der Highschool keine Freunde hatte, ist das noch kein Grund, ein Buch zu schreiben.“

„Dass man in der Highschool viele Freunde hatte, sollte einem genügen. Das muss die lesende Öffentlichkeit nicht erfahren.“

„Ein Hund, der glaubt, er sei der beste Freund des Menschen, ist ein Hund, der offensichtlich noch keinem Steueranwalt begegnet ist.“

„Frühstücksflocken in den Farben von Freizeitanzügen in Polyester machen Verschlafen zu einer Tugend.“

Na, überzeugt? Ich sage ja: „New York und der Rest der Welt“ ist eine äußerst vergnügliche Lektüre! Man sollte sie meines Erachtens allerdings nicht in einem Rutsch, sondern eher wie einen sehr guten Whisky schlückchenweise genießen.