Sammelsurium an versuchtem Sarkasmus

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
xana15 Avatar

Von

New York und der Rest der Welt hat mich in erster Linie durch sein echt cooles Cover und in zweiter Linie durch den mir versprochenen Sarkasmus gelockt. Nun, das Cover find' ich nach wie vor toll, der Sarkasmus ist allerdings weniger sarkastisch als einfach nur nicht witzig.

Das Buch besteht aus einer Reihe vollkommen zusammenhangsloser Kapitel. Einen roten Faden hat das Werk nicht, positiv daran ist, dass man auch einzelne Kapitel für einen kurzweiligen Spaß schmökern kann – wenn man denn daran Spaß hat. Mein Eindruck vom Buch ist: Fran Lebowitz hatte gerade niemanden, der ihr zuhören wollte oder konnte, und hat beschlossen, den ganzen Schmarrn, der in ihrem Kopf herumspukte, dann einfach aufzuschreiben. (Erstmal eine tolle Idee.) Dann hat sie das allerdings auch noch, vermutlich nach zig Versuchen, den Witz schärfer und die Sprache intellektueller zu machen, das Ganze binden und als Buch veröffentlichen lassen. (Gar keine so tolle Idee.) Als Leser fühlt man sich die ganze Zeit so, als würde man einem selbstverliebten und weltfremden Menschen, der glaubt, ein Kosmopolit zu sein, bei einem nicht enden wollenden Monolog zuhören zu müssen.

Vielleicht wäre der Inhalt geeigneter für eine Bühnenshow, bei der man mit den passenden Sprechpausen, Betonung, Mimik und Gestik sicherlich mehr aus den Witzen herausholen könnte. Als Buch jedoch würde ich den Inhalt nicht empfehlen, denn ganz ehrlich: Es ist einfach nicht witzig, der Sarkasmus ist unausgereift, es fehlen für den Nicht-New-Yorker-Leser zu viele Hintergrundinformationen und vielleicht muss man auch einfach ein Fan der Frau sein, um ihr Geschreibsel gut zu finden.