Smile!

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mike nelson Avatar

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Die Textsammlung der Kolumnistin Fran Lebowitz wirkt zuweilen gemäß des Mottos 'Masse vor Klasse' - doch in der Tat, in der Masse der Kurztexte, Kolumnen und Glossen gibt es viel Klasse zu entdecken; und die Erfolgswahrscheinlichkeit dafür, einen wahren Schatz heben zu dürfen, ist eine wesentlich höhere, als bei der berühmt-berüchtigten Nadel im Heuhaufen. Entstanden ist eine Textsammlung, die man immer wieder zur Hand nehmen kann und sollte - an einem Stück unlesbar, weil man nämlich in einen wahren Leserausch geriete und es ein Zuviel des Guten wäre und jedes Zuviel ja bekanntlich den Genuss schmälerte. Was gibt es zu entdecken? Amüsantes, Nachdenkenswertes, auch aus der Zeit Gefallenes (... es sind die älteren Texte), Lästerliches, Bösartiges und ungemein vieles präzise auf den Punkt Gebrachtes. Die ungeheure Themenvielfalt enthüllt eine Fran Lebowitz, die eine hochanalytische Beobachterin ihrer Zeit ist. Kultur, Mode, Karriere, ganz viel New York und Lebensart, Ernährung, Älterwerden... Die Autorin scheint einfach zu allem etwas zu sagen zu haben, bleibt dabei aber nicht an der Oberfläche. Wer beim Anblick in den Spiegel Furcht empfindet, der sollte dieses Buch nicht lesen, weil er genau diesen des öfteren vor Augen gehalten bekommen wird. DIE Konstante bei Fran Lebowitz ist: 1. Sie mag keine Polyester-Anzüge. 2. Sie liebt normales Essen, weil für sie Salat keine Mahlzeit ist sondern ein Lebensstil ist. 3. Sie mag Aufzählungen. 4. Wo man dieses Buch griffbereit halten sollte: Auf der Toilette - weil es nämlich das leidige Geschäft ungeheuer befruchten wird!