Witzig oder frustriert?

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jentis4711 Avatar

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„New York und der Rest der Welt“ wurde wohl mancherorts sehnsüchtig erwartet, seitdem Fran Lebowitz über Netflix auch in Deutschland bekannt wurde. Ich war vor allem deshalb gespannt auf das Buch, weil die meisten Texte im Original entstanden sind, als Fran Lebowitz Mitte/Ende 20 Jahre alt war. Ich hatte die Hoffnung, dass in ihren frühen Texten noch der Humor und bissige Schärfe als solche überwiegt, im Gegensatz zu dem doch sehr einseitigen Meckermodus, den es in „Pretend it‘s a City“ zu hören gibt. Es steht außer Frage, dass Fran Lebowitz über einen überaus intelligenten Humor verfügt, eine genaue Beobachterin mit besonderem Blickwinkel ist und einfach sehr gut schreibt. Für mich persönlich wurden die Texte irgendwann langweilig, weil sich der von der Welt frustrierte Ton durchzieht und ich sie manchmal schütteln wollte, doch nicht alles und durchgehend so einseitig und von oben herab zu sehen. Ich muss also in meiner Rezension unterscheiden zwischen Lebowitz Talent (das groß ist) und dem Ton ihrer Texte (der mir durchgehend zu negativ ist und irgendwann nervt). Wem genau das gefällt, der wird ein amüsantes Leseerlebnis haben!