Zynisch und boshaft

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alex2305 Avatar

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Frances Ann “Fran” Lebowitz ist eine US-amerikanische Schriftstellerin. Nach ihrem Highschool-Abschluss arbeitete sie in mehreren Jobs, dann als Kolumnistin für Andy Warhols Zeitschrift Interview. Anschließend arbeitete sie als Journalistin für Mademoiselle. Mit Metropolitan Life (1978) und Social Studies (1981) veröffentlichte sie zwei sardonische Essaysammlungen. Beide wurden später 1994 mit einem neuen Vorwort als The Fran Lebowitz Reader neu veröffentlicht. Seit Februar 1997 arbeitet sie für die Zeitschrift Vanity Fair.

In Ihrem erstmals auf Deutsch erschienenen Buch „New York und der Rest der Welt“ handelt es sich um eine Reihe von Essays aus den Jahren 1974, 1975, 1976, 1977, 1978, 1979, 1980, 1981, 1994 und 2021. Die meisten Texte erschienen dabei ursprünglich bereits in Andy Warhols Zeitschrift „Interview“ und „Mademoiselle“.

Vor diesem Buch muss ich gestehen hatte ich noch nie etwas von der Autorin gehört. Als bekennender New York Fan, der die New Yorker für eine ganz eigene Spezies hält, hatte ich gemäß dem tollen Klappentext mit wirklich tollen Pointen gerechnet, doch diese blieben leider aus.

So beschreibt die Autorin in Ihren Essays das Großstadtleben mit insbesondere seinen Manieren, der Wissenschaft, der Kunst und der Literatur und nimmt auch Sozialstudien vor. Dabei wird nicht nur einmal herauskristallisiert, dass Leute (eine Gruppe, die Fran Lebowitz‘ Ansicht nach seit jeher ungebührlich viel Aufmerksamkeit erregt hat) häufig mit Schneeflocken verglichen werden. Die Analogie wolle so darauf hinweisen, dass jeder einzigartig ist. Nach Ansicht der Autorin ist dies nicht der Fall. Sie habe beschlossen, in jeder Hinsicht darauf hinzuweisen, dass Leute, abgesehen von äußerst seltenen Einzelfällen (sich selbst z.B.), so ziemlich wie alle anderen sind.

Schnell wird dem Leser beim lesen des Buches klar, dass es hierbei nicht um Beobachtungen der New Yorker geht, sondern mehr darum, dass die Autorin außer ihrer eigenen Meinung und Ansicht keine weiteren zulässt. Auch ihr Schreibstil ist dabei extrem zynisch und zum teil boshaft. Das lang erhoffte schmunzeln blieb leider gänzlich aus.