Zynische Zeitreise eines New Yorker Unikats

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Bei „New York und der Rest der Welt“ handelt es sich um eine ausgewählte Textsammlung von der mittlerweile 71-jährigen Fran Lebowitz, die überwiegend in den 70er Jahren entstanden sind. In dieser Zeit begann die Kreativität in New York zu florieren. In den 70er Jahren ging New York aber auch durch sehr turbulente Zeiten, vor allem wegen der Finanzkrise und des Wirtschaftsabschwungs. „New York City soll sich zum Teufel scheren!“, sagte Präsident Ford damals. Aber die Mieten waren günstig für Künstlerinnen, wie Fran Lebowitz, die in ihren Essays eine Vielzahl wahlloser Themen ihrer Karriere als Schriftstellerin verarbeitet, wie das New Yorker Großstadtleben, Kunst, Kommunismus, Mütter, Diäten, die katholische Kirche - ironisch, zynisch und mit wortgewandeter Arroganz. Sie sieht die Dinge auf eine neue Weise, erweitert den Horizont, macht auf die dunklen Ecken aufmerksam, die man bisher ignorieren konnte und macht dabei vor nichts halt. Es wirkt so voller Leichtigkeit und Biss, wenn man ihre Texte liest. Jedes Wort scheint zu sitzen, und was dazwischen steht auch. Man erhält Einblicke in ihr Leben, ihre Erinnerungen, ausgemalte Visionen und zahlreiche Listen. Was Fran Lebowitz beschließt, ist auch so. Ihr New York. Ihre Meinung über den Rest der Welt.

Fazit: Empfehlenswert für kleine, unterhaltsame Lesehappen, die man mit charmantem Zynismus füllen möchte. Für längere Lesestunden möglicherweise schwere Kost, aber ein einzigartiges Unikat, das vielleicht nicht immer zündet, manchmal ermüdet, aber meistens Schmunzeln lässt.