Wechselnde Erzählperspektiven verwirren etwas

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
marcello Avatar

Von

"Niamh. Die Liebe der Kriegerin" handelt von Niamh, einer 20-jährigen Kriegerin, die in Kindesalter dem Sklavenmarkt entkommen konnte, indem die Anführerin des Alten Volkes sie und weitere Kinder freikaufte. Niamh und ihre Mitstreiter leben nun als Krieger außerhalb des Dorfes und es ist ihre Aufgabe, das Volk zu beschützen. Mit ihren dunklen Haaren und Augen sticht die junge Frau aus der Masse hevor und trotzdem darf sie als Kriegerin ihre Liebe nicht ausleben. Umso komplizierter wird es, als sie den Auftrag erhält den Druiden Kia zu töten, denn er erkennt in Niamh seine Seelenverwandte, die das Böse in ihm hervorruft.
Ich fand die Leseprobe recht ansprechend. Die Charaktere sind vielschichtig und verschieden, so dass alle viel Potential bieten. Der Erzählstil ist ebenfalls recht ansprechend, da er leicht und flüssig zu lesen ist. Die zahlreichen beschreibenden Passagen sind notwendig, damit man das andere Setting, die andere Zeit besser fassen kann. Dennoch hätte ich mir gerade über die zeitlichen Begebenheiten mehr Informationen gewünscht. Denn das Jahr und dass es sich um die Fehde zwischen den Kelten und Cäsar handelt, verrät einem nur die Leseprobe. Mit dieser Information in der Geschichte an sich hätte ich mich aber besser gefühlt, da sie das Verständnis noch mehr unterstützt. Kritisch sehe ich ebenfalls, dass die Erzählperspektive recht willkürlich wirkt. Das wird dadurch verstärkt, dass sich die wechselnden Perspektiven nicht immer in einzelnen Abschnitten ereignen, so dass man wirklich sehr aufmerksam sein muss und manches mal wieder etwas zurücklesen muss, um das Geschehen zu begreifen. Das wiederum stört den Lesefluss, da würde ich mir mehr Konstanz wünschen. Anonsten aber denke ich, dass sich hinter "Niamh" eine tolle, kurzweilige Geschichte versteckt!