Wie immer herrlich

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_sabrina_ Avatar

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Die „Onlein“-Omi ist dieser Tage mal ziemlich analog unterwegs und als Seiteneinsteigerin im Schuldienst tätig – und das mit 82, neben dem Haushalt und den vier Männern, die gegossen werden müssen.

Dieses Mal hat sich Renate Bergmann also in die Schule „verirrt“ und nimmt das Bildungssystem mal ganz genau unter die Lupe – natürlich exakt so, wie man sie kennt. Pointiert, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, frech, unterhaltsam und altersweise. Und das das Thema einiges an Brisanz hat, ist wohl unbestritten, denn es sind nicht nur fehlendes Lehrpersonal und mangelnde Ausstattung ein Problem, auch die Kinder und vor allem ihre (Helikopter-)Eltern machen das Schulleben, sagen wir mal freundlich – besonders….Doch es geht nicht ausschließlich um Schule, denn immer wieder kommt Renate ins Plaudern, sodass eben auch zahlreiche Nebengeschichten von ihren alten Freunden und deren Alterserscheinungen eingebunden werden. Und der Offline-Opa Günter Habicht darf natürlich auch nicht fehlen. Und auf diverse Lebensweisheiten muss der Leser natürlich auch nicht verzichten. Nicht selten musste ich sehr schmunzeln, gelegentlich auch herzhaft lachen. Das Thema ist einfach sehr gelungen aufgegriffen, zeigt Schwachstellen auf und ist somit bei allem Witz auch wieder eine kleine, gelungene Gesellschaftskritik.

Der Schreibstil ist gewohnt bildhaft, flüssig, witzig, unterhaltsam, aber eben auch so, wie man es von all den Vorgängern kennt, entsprechend sind viele Witze schon bekannt und/oder man weiß zumindest, was kommen wird – entsprechend ziehe ich einen Stern ab. Es ist der 19. Band, aber wer die Online-Omi noch nicht kennt, kann hier gut und gerne einsteigen, denn Renate erklärt nicht nur alles ordentlich und einfach herrlich amüsant, sondern hat auch noch ein Personenregister am Ende mit den wichtigsten Infos zu ihren Bezugspersonen.