Schwieriges und berührendes Thema in Comicform vermittelt

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schnuck55 Avatar

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Natalie ist nicht sehr überzeugt von sich. Sie kann nichts gut genug, um besonders zu sein. Als nach einem Umzug und dem Wechsel in die weiterführende Schule auch noch ihre Freundin Lily sich von ihr abwendet, versucht Natalie alles, um sie zurückzugewinnen. Sie muss nur cool genug werden. Dabei verbiegt sie sich dermaßen, dass sie zunächst gar nicht merkt, dass einige neue Mitschülerinnen viel bessere Freundinnen sind, weil sie Natalie so akzeptieren wie sie ist. Und in ihr schlummert etwas, das sie besonders gut kann.

Das pinke Cover mit der dicken weißen Schrift fällt einem sofort ins Auge und der Titel zusammen mit dem Bild von Natalie mit gebrochenem Herzen weckt Neugier auf die Geschichte dahinter. Zunächst habe ich ein weiteres Buch á la Gregs Tagebuch erwartet, doch "Nicht genug" ist wirklich komplett in Comicform verfasst und kommt ganz ohne lange Texte aus. Eine tolle Idee sind die Seiten, auf denen, die einzelnen Personen von Natalie charakterisiert werden. Da gibt es die Supercoolen, die Normalen, den Schwarm und auch einen "Bösen".

Obwohl das Thema nicht gerade einfach ist, behandelt die Autorin es doch mit einer gewissen Leichtigkeit und viel Witz. Trotzdem berühren vor allem die Gesichtsausdrücke von Natalie, wenn sie traurig, enttäuscht oder ratlos ist. Es ist schön zu sehen, wie sich diese im Laufe der Geschichte verändern. Ich glaube jeder kennt das Gefühl, einfach nicht zu genügen, einfach nicht gut genug in manchen Dingen zu sein, nicht dazuzugehören und daher wird das Buch viele Kinder und Jugendliche ansprechen.

Meiner Enkelin gefielen beim gemeinsamen Lesen die lustigen Szenen zwischen Natalies Hund und Katze besonders. Sie sorgen dafür, dass man nicht allzu sehr von der Problematik runtergezogen wird. Ein sehr aufwendiges und einfühlsames Comic-Buch für jedes Alter