Form und Inhalt schaffen interessante Spannung

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frischelandluft Avatar

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Mir gefällt die sachliche Sprache, die den teils schockierenden Inhalt (Tötung der Katze), die berechnenden Intentionen (geht es ihr um Leon oder nur um ihr Drehbuch?) noch unterstreicht. Als Leser erwartet man vielleicht eine Liebesgeschichte? Erwartungen werden gebrochen, das zieht mich sofort in die Geschichte, macht mich neugierig, bringt mich auf merkwürdige Weise zum Kichern, obwohl der Inhalt ja nicht wirklich lustig ist. Ich mag auch, wie genau sie beobachtet und beschreibt, hat auch etwas von einem Drehbuch, man sieht die Szene vor sich, sie ist die Kamera, leiht uns ihre Augen, nicht objektiv, denn sie beschreibt ja ihre Wahrnehmung. Trotz detaillierter Beobachtungen bleibt der Gesamteindruck oberflächlich und passt damit zu den dargestellten Charakteren (nur Leon zeigt echte Gefühle für seine Katze). Lustig ist die Schreibblockade als Folge der positiven Aufnahme durch die Agentin. Formal spannend geschrieben besonders für eine so junge Autorin, frech und frisch, finde ich gut.
Die Leseprobe lässt wunschgemäß Fragen offen
- Sind die Erzählerin und Leon ein Paar?
- Die Kapitel liegen zeitlich ziemlich auseinander, das öffnet Leerstellen. Das, was erzählt wird, ist eine grobe Selektion. Was passierte dazwischen, ist es wichtig?
- Wer ist Leon? Wie tickt er?
- Worum geht es in dem Drehbuch?
- Worum geht es in dem Roman?
- Wer ist die Erzählerin?
Ich möchte gerne weiterlesen, bin gespannt, wo es hinführt.