Gute Geschichte, der etwas die Tiefe fehlt

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valeska Avatar

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Ich bin hin und her gerissen, was ich über das Buch „Nichts in den Pflanzen“ sagen soll. Ich finde die Geschichte und die Idee, über die Berliner Kunstszene zu schreiben, sehr gut und ich mochte den Plot sehr gerne. Besonders gut gefallen hat mir der Struggle, dem die Protagonistin und Ich-Erzählerin Leila ausgesetzt ist. Sie zerbricht am Druck ihr Manuskript für ein Drehbuch fertig zu bekommen und flüchtet sich in Alkohol und Drogen. Ihre Wahrnehmungen berichtet sie in Ich-Form direkt an die Leser*innen. Aber Achtung: Sie ist eine unzuverlässige Erzählerin, was das Buch wirklich sehr spannend macht. Sie ist eine klassische Anti-Heldin, die man am liebsten schütteln möchte.
Allerdings gab es aus meiner Sicht in diesem Roman einige Schwachstellen. Ich fand die sprachliche Gestaltung sehr schwierig und musste einige Stellen mehrmals lesen, um sie zu verstehen. Außerdem war der Wechsel aus verschiedenen Erzählzeiten sehr verwirrend und ich konnte den linearen Geschehen nicht folgen und die Geschehnisse in die richtige logische Reihenfolge bringen. Aus diesem Grund wurde die Geschichte für mich nicht ganz rund. Sehr schade finde ich zudem, dass viele Themen wie Rassismus, Leistungsdruck, Partnerschaft und Sexualität nur angerissen und nicht tiefgründig beschrieben. Die Charaktere bleiben deshalb sehr flach und man hat keine Chance sie kennenzulernen. Im Großen und Ganzen fand ich das Buch gut, es hat aber einige Schwachstellen.