Keine Ahnung, ich meine...

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mike nelson Avatar

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"Keine Ahnung, ich meine..." Diese und ähnlichlautende Formulierungen durchziehen zu Hauf Nora Haddadas Erstling "Nichts in den Pflanzen". Eine lahme Geschichte, in der recht wenig passiert. Nun gut: Eine Katze findet den Tod durch Ertränktwerden, die Ich-Erzählerin versucht ein Drehbuch zu schreiben; es gibt die zu erwartende Schreibblockade, mittelmäßige therapeutische Interventionen bei Schreibblockade haben wenig Erfolg; die Konkurrenz hinter der Pseudonettigkeit der Kunstschaffenden, die Oberflächlichkeit auf Partys, die ohne Alkohol nicht funktionieren würden; ein wenig Sex; doppelte Namen (der Leon und der Andere Leon); flache Dialoge mit oft nur angefangenen Sätzen, Sätzen, die nur andeuten, sprunghafte Gedanken; und zwischendurch immer wieder die Überlegungen der Protagonistin, die als Kolumnen sicher recht amüsant und auch treffsicher in ihrer (Gesellschafts-) Analyse sind, die Geschichte selbst aber nicht sonderlich bereichern. Und: Das wievielte Werk ist das eigentlich, in dem eine Autorin / ein Autor die Lesenden damit quält, an ihrer Schreibblockade teilhaben zu müssen... das gehört ins Tagebuch, aber da muss man nichts Gedrucktes draus machen. Auch die Figuren bleiben flach. Und von Beginn an durchziehen lästige Fliegen die Geschichte und nerven die Protagonistin - und da ist "nichts in den Pflanzen", die Fliegen müssen woanders herkommen. Aus dem Schreibwerkzeug (Computer) der Ich-Erzählerin Leila? Eine düstere Atmosphäre erschaffen sie, die nicht totzukriegenden Fliegen, bis ganz zuletzt... und eigentlich halten sich Fliegen ja bekanntlich ganz besonders gerne an Orten der Verwesung auf... Sorry - kein Lesevergnügen.