Klug, hintergründig und schwierig!
Im Debütroman von Nora Haddada geht es um die junge Drehbuchautorin Leila, die ihren ersten Vertrag bei einer großen Produktionsfirma unterschrieben hat und ihre mäßig gelingende Schreibroutine mit Partys und Prokrastination kompensiert. Man erhält einen Einblick in die großstädtische Szene der Kulturschaffenden. Der Schreibstil ist pointiert und modern und hält einem am Lesen, denn ehrlich gesagt komme ich mit Leilas Handlungen nicht klar. Man wundert sich und die Zeitsprünge zwischen den Monaten vereinfachen dies nicht (Hinweis: Dank der Kinder ist gleichmäßiges und konzentriertes Lesen selten möglich). Die Handlungen werden immer diffuser und verstärken sich durch die Mischung aus Alkohol, Gewalt und psychischen Problemen. Literarisch gefällt mir die Reise durch diesen Lebensabschnitt der Drehbuchautorin sehr gut und stellt auch die Kritik an der Szene und den Umgang mit Problemen dar. Auf der einen Seite fiel es mir schwer inhaltlich am Ball zu bleiben, auf der anderen Seite wollte man wissen wie es weitergeht: Wird Leila weiterkommen? Kann Lenka nochmal helfen? Leon oder der andere Leon? Und welche Rolle spiel Aischa? Das Cover passt sehr gut und gefällt mir gut!