Komliziert

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dany_87 Avatar

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Kompliziert ist Vieles an diesem Buch. Die Protagonistin selbst, ihre Schreibblockade, die Beziehungen zu ihren Männern, ihre Gedanken, Konkurrenzverhalten zu anderen Frauen.

Doch zunächst einmal zur Inhaltsangabe:
Leila ist eine junge Drehbuchautorin die in Berlin lebt und ihren ersten Vertrag für ein eigenes Drehbuch in der Tasche hat. Das Problem ist nur, dass das Drehbuch noch nicht fertig ist und die Monate zur Abgabefrist verstreichen, ohne dass Leila nennenswerte Fortschritte beim Schreiben macht. Ablenkung findet sie bei ihrem Freund Leon und ihrer Affäre, den anderen Leon.

Nora Haddada hat mit „Nichts in den Pflanzen“ ihren Debütroman veröffentlicht, der 234 Seiten umfasst und im Ecco-Verlag erschienen ist. Das Cover passt gut zum Inhalt des Buches und ist sehr ansprechend gestaltet.

Meine Meinung zu dem Buch ist ebenfalls kompliziert. Irgendwie mag ich die Protagonistin, viele ihrer Ansichten und ich konnte mich auch streckenweise gut in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen. Gleichzeitig ist das Buch voller Berlin-Klischees, die Sprache so gewollt cool und anders, wie es aktuell aber eben dann doch Trend und nicht „anders“ ist. Über viele Seiten hinweg hat mich das Buch auch ratlos und gelangweilt zurückgelassen, dann gab es wieder Stellen, die witzig waren und die Handlung vorangebracht haben. Besonders der sarkastische Blick auf die Autor*innen/Film-Industrie hat mich amüsiert. Stilistisch ist dort sicher einiges reinzuinterpretieren (die Fliegen, die tote Katze, die L-Namen, etc.), aber für meinen Geschmack war es dann oft doch zu abgedreht.

Wer Lust auf einen modernen, schrägen Roman hat, wird hier fündig.