Oberflächlich

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Wie oft beim Ecco Verlag ist das Cover des Buches ein echter Hingucker. Nora Haddadas Romandebüt selbst konnte mich hingegen leider weniger überzeugen.

Die junge Autorin Leila soll ein Drehbuch schreiben, kommt damit aber einfach nicht voran und verliert sich in Affären und Selbstfindungssuche. Die Geschichte um ihre Schreibblockade bettet sich ein in ein breitgetretenes Beziehungswirrwarr, sowie eine zu harmlose Entblößung der Oberflächlichkeit und des Konkurrenzdenkens in der Filmindustrie, wozu Feminismus und andere sozial relevante Themen eingestreut werden. Das ist mir zu wenig, auch wenn das Motiv der Fliegen, die sich immer weiter in Leilas Wohnung ausbreiten als Symbol ihres inneren Zustands ein gelungenes ist.

Leila selbst bleibt jedoch eine unsympathische und – noch viel schlimmer – weil ihr Verhalten nicht ausreichend hinterfragt, bzw. ihre Motive nicht tiefgehend genug beleuchtet werden, auch uninteressante Figur, deren Entscheidungen ich nicht nur nicht verstehen kann, sondern es auch gar nicht will, weil sie mir mehr oder minder egal ist.

Dadurch bleibt „Nichts in den Pflanzen“ trotz ansprechender Ansätze ein Roman, welcher mich nur sehr mäßig begeistern konnte. Hinter den teils wirklich fesselnd geschriebenen Passagen, die eine regelrechte Sogwirkung auslösten, sodass ich das Buch stellenweise gar nicht mehr zur Seite legen wollte, versteckt sich am Ende für mich leider nicht viel Bemerkenswertes. Kein Buch für mich.